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Bernie Madoff – Der Jahrhundertbetrug

Er stahl von seinen Investoren Beträge in Millardenhöhe. Doch wie konnte es soweit kommen und was folgte daraus?


Bernie Madoff Daily Betrüger

Der Schock saß tief: Ausgerecht im Jahr 2008, in einer Zeit als die Finanzbranche ohnehin unter Generalverdacht stand, wurde ein weiterer Finanzskandal bekannt. Über Jahrzehnte hinweg waren tausende Anleger auf der Welt um eine gigantische Summe betrogen worden – und zwar von keinem Geringeren als Bernie Madoff, dem ehemaligen Vorsitzenden der Technologiebörse NASDAQ.

Die Masche:

Kein anderer Name ist so sehr zum Synonym für Finanzbetrug geworden wie Bernie Madoff – vielleicht mit Ausnahmen von Charles Ponzi, dem Namensgeber der berühmten Ponzi-Masche. Auch Bernie Madoff nutzte diese Betrugsmasche, um über mehrere Jahrzehnte hinweg gutgläubigen Investoren die Ersparnisse zu stehlen. Sein Unternehmen Madoff Investment Securities LLC versprach Anlegern Renditen von etwa zehn bis zwölf Prozent pro Jahr. Überzeugungsarbeit lieferte hier nicht nur sein renommierter Name – denn Madoff galt als eine Art Wallstreet-Legende – sondern auch die Tatsache, dass er zunächst die Gewinne tatsächlich lieferte. Doch statt aus Investments kamen die diese, wie es bei einer Ponzi-Masche so üblich ist, aus den Taschen neuer Investoren. Diese Masche, in Deutschland besser als Schneeballsystem bekannt, ist alles andere als nachhaltig und fällt früher oder später in sich zusammen – sobald der Nachschub an neuen Geldgebern versiegt oder eine große Menge der Anleger ihr Geld zurückverlangt. Mit der weltweiten Finanzkrise waren beide Bedingungen erfüllt und das Kartenhaus fiel in sich zusammen.

Der Schaden:

Zur Zeit der Verurteilung von Bernie Madoff schätzte man den Schaden seines Betrugs auf bis zu 65 Milliarden US-Dollar, somit einem der größten Betrugsfälle aller Zeiten. Zu den Opfern von Bernie Madoff zählen unter anderem Großbanken wie BNP Paribas und die japanische Nomura. Besonders stark Betroffen war der Finanzplatz Schweiz: Allein in Genf entstanden für vermögende Kunden Milliardenverluste. Unter den Opfern des Betrugs fanden sich auch berühmte Persönlichkeiten wie Hollywood-Schauspieler Kevin Bacon, der Talkmaster Larry King und der Schriftsteller und Holocaust-Überlebende Elie Wiesel. Insgesamt wurden durch Madoffs Betrug 37,000 Menschen aus 136 Ländern geschädigt. Durch den von der amerikanischen Regierung eingerichteten Madoff Victim Fund haben die Opfer bis heute 3,2 Milliarden US-Dollar erhalten, was rund 80 Prozent der Gesamtentschädigung entspricht.

Die Strafe:

Als Bernie Madoff am 10. Dezember 2008 seiner Familie seine Taten beichtete, bat er sie, ihm 24 Stunden zu geben, damit er seine Angeleigenheit regeln kann. Seine beiden Söhne wandten sich jedoch umgehend an das FBI und verhinderten so, dass er mit dem Geld fliehen oder Beweise vernichten konnte. Er wurde noch am selben Tag festgenommen. Für seine Taten wurde Bernie Madoff im Jahr 2009 zu einer Haftstrafe von 150 Jahren verurteilt. Im Jahr 2020 reichte der mittlerweile 82-Jährige ein Gesuch ein, frühzeitig aus dem Gefängnis entlassen zu werden. Er war mittlerweile schwer erkrankt und hätte nach Einschätzungen seines Arztes nur noch 18 Monate zu leben. Sein Gesuch lehnte man jedoch ab. Das Gericht hatte hunderte Zuschriften seiner Opfer erhalten, von denen sich 96 Prozent klar gegen eine frühzeitige Freilassung aussprachen. Auch wenn die Mehrheit der gestohlenen Gelder mittlerweile zurückgezahlt sind, leiden noch immer viele seiner Opfer. Und der entstandene Zahlen lässt sich nicht alleine in Geldbeträgen beziffern: Neben verlorenen Ersparnissen, Häusern und Arbeitsstellen gehören auch Selbstmorde zu den Folgen des Betrugs – einer davon von seinem ältesten Sohn, Mark Madoff.

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