Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) führte eine Studie namens „Finanzmärkte in Zeiten globaler Megatrends“ durch. Anfang November veröffentlichte das Institut das Gutachten und kommt zur Erkenntnis, dass die derzeitige Bankenregulierung die Finanzierung der Klimaneutralität beeinträchtigt.
Laut dem IW führten die heutigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten unter den von der Politik erschwerten Bedingungen dazu, dass besonders Unternehmen mit einem bereits hohen CO2-Fußabdruck unter den Auflagen litten. Sie würden für Banken als unattraktive Kunden gelten, selbst wenn sie bereits in klimaneutrale Technologien investieren, so die Studienmacher. Doch diese wären erst in der Zukunft von Vorteil. Ergo: Banken finanzieren Unternehmen mit guten, innovativen Ideen nicht weiter. Dabei sind es genau die Unternehmen mit einem großen CO2-Ausstoß, die Investitionen für die Umwandlung zu einem klimaneutralen Betrieb dringend benötigen.
Das IW appelliert deshalb an Banken, weiterhin mit der Realwirtschaft zusammenzuarbeiten, da sich die meisten Unternehmen eine Finanzierung über den Kapitalmarkt nicht selbst ermöglichen könnten. Denn der bereits vorhandene Standard für grüne Anleihen der EU-Kommission bringe nur kapitalmarktfähigen Unternehmen Vorteile, während der Großteil der deutschen mittelständischen Wirtschaft auf ihre Hausbanken angewiesen sei.
Reformen sollen Strukturwandel erleichtern
Das IW schlägt daher Reformen für einen effizienten Strukturwandel von Unternehmen vor. Dazu gehört unter anderem der Abbau von Bürokratie mit einem Fokus auf die Restrukturierung der ESG-Regulierung zu einem stärker prinzipienbasierten Ansatz. Außerdem solle ein wachstumsfreundlicher Politikansatz her, der die Rahmenbedingungen für die Transformation von verschuldeten Unternehmen so festsetzt, dass deren potenzielles Wachstum nicht eingeschränkt wird.
Tipp: Sie interessieren sich für weitere Dailies? Hier kommen Sie zur Auswahl unserer Kurznachrichten.