Mit der Financial-Data-Access-Verordnung (FiDA) soll der europäische Zahlungsverkehr modernisiert und für mehr Transparenz im Finanzsektor gesorgt werden. Nicht nur für Fintechs, sondern für die gesamte Branche, wäre damit die Möglichkeit zu Innovation und auch die Chance für Wettbewerbsfähigkeit gegeben.
Laut einem Dokument, das der Börsen-Zeitung vorliegt, wird die EU-Kommission in den nächsten Tagen ankündigen, FiDA zurückzuziehen, da das Gesetz „nicht in Einklang mit den derzeitigen Zielen der EU-Kommission“ stehe und zu einer höheren Belastung sowie Komplexität für Finanzmarktakteure führe.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte im Januar 2025 im „Kompass für Wettbewerbsfähigkeit“ die Vereinfachung von Bürokratie und somit die Reduzierung von Verwaltungsaufwand an: „Europa hat alles, was es braucht, um bei diesem Rennen zu gewinnen. Gleichzeitig müssen wir jedoch unsere Schwächen überwinden und wieder wettbewerbsfähig werden.“
Kritik von Finanzlobby
Die Kommission schlug die FiDA-Verordnung im Juni 2023 vor, mit dem Ziel, Verbrauchern transparenteren Zugriff auf ihre Daten zu ermöglichen und die Kontrolle darüber zu stärken. Eine endgültige Verabschiedung des Entwurfs war im Laufe des Jahres 2025 zu erwarten. Erst im Dezember 2024 einigte sich der Rat über den Gesetzesentwurf der EU-Kommission und war bereit zu Verhandlungen mit den EU-Gesetzgebern – die Ausgestaltung der Rechtsvorschriften betreffend.
Nur wenige Tage nach der Einigung hagelte es Kritik von Finanzlobbyisten. In einer gemeinsamen Erklärung heißt es, es brauche einen gezielteren und faktenbasierten Ansatz, der den europäischen Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen klare Vorteile bringe. Dies erfordere mehr Zeit für eine sorgfältigere Prüfung der Auswirkungen für Verbraucher und Industrie. Abschließend heißt es, die Finanzdienstleistungsbranche sei weiterhin bereit, zur Entwicklung eines gut konzipierten FiDA-Rahmens beizutragen – mit dem Ziel, Rechtsklarheit zu schaffen und Open Finance in der EU sowie im EWR wirksam zu fördern.