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Schwedischer Investor bei Bieterkampf um Schufa ausgestochen

Im Ringen um die Mehrheit der Schufa-Aktien setzen sich Volksbanken und Sparkassen gegen die schwedische Beteiligungsgesellschaft EQT durch. Mit diesem Schritt wollen sie den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken.


Schufa

Volksbanken und Sparkassen haben von ihren Vorerwerbsrechten Gebrauch gemacht und eine Mehrheit am Kreditauskunftsdienst Schufa erworben. Sie erhöhten ihre Unternehmensanteile von 46,9 auf insgesamt 53,6 Prozent. Damit setzen sich die Banken gegen den schwedischen Wettbewerber EQT durch. Dieser hatte seine Pläne im Verlauf der letzten Monate dargelegt und eine Übernahme vorbereitet. 

Die Ausrichtung der Aktiengesellschaft Schufa Holding AG bleibt nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) unangetastet. Sie unterstützt den “eingeschlagenen Weg zu einem innovativen und kundenorientierten Dienstleister”, wie Daniel Quinten, Vorstandsmitglied des BVR bekräftigt. 

Sensible Daten

Die mögliche Übernahme durch EQT hatte im Vorfeld für einige Kritik gesorgt. Insbesondere die Ungewissheit im Umgang mit den sensiblen Daten des Unternehmens wurde angeführt. Schließlich verfügt die Schufa über eine riesige Datenbank, die Informationen von über 68 Millionen Bürgern beinhaltet. Ein Verkauf an eine ausländische Investorengruppe hätte langfristig zu ernsten Interessenskonflikten führen können. 

Zwar hatte EQT wiederholt unterstrichen, die Schufa im Sinne von Transparenz und Verbraucherschutz weiterzuentwickeln zu wollen. Gleichwohl blieb die Frage, auf welchem Weg das avisierte Wachstum und die attraktiven Renditen zu erreichen wären, weitgehend unbeantwortet. Gerade durch den Bedeutungszuwachs von digitalen Transaktionen, wie etwa Apples Einstieg in das BNPL-Geschäft demonstriert, weckt der unmittelbare Zugriff auf Kundeninformationen Begehrlichkeiten. 

Wirtschaftsstandort Deutschland

Eine stärkere Gewinnorientierung seitens der Schufa durch EQT hätte einen laschen Umgang mit Kundendaten und letztlich auch den Missbrauch begünstigt. Aus dieser Perspektive gewährleistet die Entscheidung der Volksbanken und Sparkassen, Mehrheitseigner zu werden, der Schufa ein größtmögliches Maß an Neutralität und Sicherheit. Doch die Übernahme bietet nicht nur im Sinne des Verbraucherschutzes Vorteile. 

Auch der Wirtschaftsstandort Deutschland profitiert nach Ansicht von Daniel Quinten von “einer Auskunftei, die bei Banken, Handel und Verbrauchern hierzulande eine hohe Akzeptanz und Vertrauen genießt”. Diese wechselseitige Beziehung auszubauen, liegt nun noch stärker im Verantwortungsbereich der Volksbanken und Sparkassen.

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