Fortschritte beim Klimaschutz und die Transformation zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft sind mit die wichtigsten Ziele unserer Zeit. „Verändert die Menschheit ihr gegenwärtiges Handeln nicht, steuert sie auf einen durchschnittlichen Temperaturanstieg von geschätzt 3,2°C bis zum Jahr 2100 zu“ heißt es im aktuellen Positionspapier des Bankenverbandes (BdB) zum Thema „Sustainable Finance“. Das hätte dramatische Folgen für Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft.
Banken sind in einer Schlüsselrolle
Im Sommer 2020 führte der Bankenverband unter seinen Mitgliedern eine Umfrage durch, um herauszufinden, wie wichtig den Kreditinstituten das Thema Nachhaltigkeit ist. Daraus geht hervor, dass den Mitgliedsbanken bewusst ist, wie wichtig Nachhaltigkeit und der damit verbundene Kampf gegen den Klimawandel sind.
Den Ergebnissen zufolge rechnet jeder Zweite mit spürbaren Auswirkungen des Klimawandels auf sein Institut in den nächsten zehn Jahren. 39 Prozent rechnen sogar mit gravierenden Folgen. Den privaten Banken kommt in der Erfüllung der Ziele des Pariser Klimaabkommens eine besondere Rolle zu – denn sie finanzieren die wirtschaftliche Transformation.
Darüber hinaus bringen sich die BdB-Mitgliedsbanken in internationale Initiativen ein wie etwa der Ausgestaltung der UN „Principles for Responsible Banking“. Die Banken bieten ihren Kunden zudem eine entsprechende Produktpalette an – von Green Bonds, grünen Schuldscheinen bis hin zu nachhaltig gemanagten Fonds.
Die Klimaschutz-Maßnahmen des BdB
Im Bankenverband selbst wurden interne Gremien gegründet und auf europäischer Ebene werden Arbeitsgruppen im Rahmen der European Banking Federation (EBF) und der International Banking Federation (IBFed) eingesetzt, um den Kreditinstituten die wichtigsten Entwicklungen zum Klimawandel nachvollziehbar zu präsentieren. Dadurch sei die Nachhaltigkeit stärker in den Fokus aller Mitgliedsbanken gerückt, so der Verband.
Neben den eigenen Maßnahmen wird auch die Umsetzung der „Corporate-Social-Responibility“-Richtlinien in deutsches Recht dazu beigetragen haben, das Thema bei den Banken zu verankern. Diese besagen, dass Kreditinstitute ab einer Größe von 500 Mitarbeitern nichtfinanzielle Erklärungen abzugeben und über die Umweltbelange zu berichten haben. Der Bankenverband möchte mit seinen Mitgliedern verstärkt in den Bereichen Klimaschutz und Sustainable Finance nach praktischen Umsetzungshilfen suchen. „Es kommt darauf an, möglichst alle privaten Banken auf diesen Weg mitzunehmen“ so der Bankenverband.
Auch der Kunde soll einbezogen werden
Die Maßnahmen sollen auch bei den Kunden ankommen. Die Kunden haben zwar großes Interesse am Klimaschutz, doch, laut Bankenverband, sie sind oft unsicher, wie sie ihr Geld am besten in Projekte zum Klimaschutz anlegen. Private Banken sind deshalb angehalten, ihre Kunden mit geeigneten Informationen zu versorgen. Damit der Berater diesem Ansatz auch gerecht wird, plant der Bankenverband spezielle Schulungsformate für Mitarbeiter auszubauen, die gemeinsam mit der Bankenakademie entwickelt werden.
Der BdB hat sich das Ziel gesetzt, dass sich alle Mitgliedsbanken mit den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen auseinandersetzen und in ihrem Handeln berücksichtigen. Der Prozess erfolgt aufgrund der Unterschiede der einzelnen Häuser und ihren Kapazitäten nur schrittweise. Daher möchte der Bankenverband die Prozessfortschritte und -hemmnisse in gemeinsamen Berichten regelmäßig der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen.
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