,

Sustainable Finance auf den Punkt

Im Bereich Nachhaltigkeit muss einiges passieren. Darüber ist man sich auch in der Finanzwelt einig. Bei all den Beschlüssen und neuen Regularien kann es jedoch schwierig sein, den Durchblick zu bewahren. Aus diesem Grund stellt der Bankenverband ein Konzept vor, das die neuen Standards komprimiert auf den Punkt bringt.


Es gibt wohl kaum eine Branche, die sich vor dem Thema Nachhaltigkeit noch „drücken“ kann. Auch Banken setzen bereits Himmel und Hölle in Bewegung, um nachhaltiger zu werden – mit verschiedenen Gesetzesinitiativen und branchenweiten Standards. Festgelegt für den europäischen Raum, weiten sich diese auch auf globaler Ebene aus.

Um sich nicht in der Komplexität dieser Einigungen zu verlieren, kam der Bankenverband auf die Idee, eine Orientierungshilfe zu erstellen. Die „Sustainable Finance Heat Map“ schafft ein Resümee über alle relevanten Gesetze und in kompakter Form. Erreicht wird dies durch die Einteilung in die zehn großen Themenschwerpunkte des EU-Aktionsplans Sustainable Growth.

Durch das Dickicht der Sustainable Finance

Der Aufbau der Sustainable Finance Heat Map ist logisch und daher leicht zugänglich. Jedem Themenblock ist eine Seite gewidmet, die sich primär um die unterschiedlichen Gesetzesinitiativen dreht. Visualisierungen des zeitlichen Rahmens begleiten die jeweiligen Erklärungen sowie Informationen zu Geltungsbereich und Status der Regulierung.

Als erstes Thema wird die Taxonomie aufgelistet, welche festigen soll, was als nachhaltige wirtschaftliche Aktivität eingestuft werden kann. Weiter finden sich eine Kategorie mit Standards und Kennzeichen, welche Grüne Anleihen und das EU-Ecolabel thematisiert. Das Tragen dieses Labels verleiht Finanzprodukten zusätzliche Authentizität bezüglich ihrer Umweltperformance. Auch nachhaltige Projekte gilt es in Zukunft weiterhin zu fördern. Dabei unterstützt ein Investitionsplan.

Ein weiterer Aspekt ist die nachhaltige Finanzberatung, denn immer mehr Kunden fragen bei der Beratung nach Umweltfaktoren. Die Map berücksichtigt außerdem Nachhaltigkeitsbenchmarks, um Anlegern bessere Informationen über den CO2-Fußabruck ihrer Investitionen zuzusichern. Auch Ratings erleben einen Umschwung: Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) hat neue Leitlinien zur Anforderungstransparenz veranlasst und gedenkt zudem die Kontrollen zu verschärfen.

In dem Themenkatalog finden sich darüber hinaus die Pflichten institutioneller Anleger und Verwalter wieder. Die sogenannte Disclosure-Verordnung formuliert Nachhaltigkeits-Offenlegungspflichten für Anbieter von Finanzprodukten und Finanzberater gegenüber Endanlegern. In Zukunft werden auch die ESG-Risiken mehr in die Bewertungs- und Kontrollprozesse einbezogen – dies sicherzustellen obliegt nun der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA).

Auch Berichterstattung ist in der Sustainable Finance Heat Map vertreten, die verbesserte Publizitäts- und Offenlegungsanforderungen sowohl für Unternehmen als auch Institute anstrebt. Den letzten Themenschwerpunkt stellen soziale und Governance-Aspekte dar. Aus Sicht der Unternehmensführung gilt es, sich besonders auf die Umsetzung von Sorgfaltspflichten in der Lieferkette zu konzentrieren.

Es gibt zwar kaum Details zu den Hintergründen der Regularien, jedoch erweist sich der Leitfaden speziell für Neueinsteiger als besonders dienlich. Nachhaltigkeit ist kein neues Thema, doch die Warnsignale werden deutlicher und die Stimmen der Klimaschützer lauter. Der Tatendrang wächst, gleichermaßen steigt aber auch die Überforderung – hier bringt der Bankenverband Licht ins Dunkel der Sustainable Finance.

Tipps: Sie sind an mehr Dailies interessiert? Dann schauen Sie hier.