Wer sich heute mit Nachhaltigkeit beschäftigt, sieht sich einer komplexen Aufgabe gegenübergestellt – schließlich erhöhen die ESG-Vorgaben, die EU-Taxonomie und verschiedene Stakeholder die Anforderungen. Dafür sprechen die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage von infas quo im Auftrag von Cisco unter 305 Entscheidern im Finanzsektor aus Deutschland: Demnach haben sich bereits 95 Prozent der Befragten mit dem Thema auseinandergesetzt und 57 Prozent konkrete Ziele definiert. Für je rund zwei Drittel der Befragten stehen beim Thema Nachhaltigkeit die Akzeptanz des Unternehmens, der Klimaschutz sowie die Zukunftsfähigkeit des eigenen Geschäftsmodells gleich wichtig im Fokus. Zudem zielen die Bemühungen auf konkrete Vorteile ab: 61 Prozent würden gerne mehr Energie einsparen und 48 Prozent die Lieferkette verbessern.
IT in zweifacher Hinsicht von Bedeutung
Nachhaltigkeitsinitiativen von Banken beziehen sich bislang oft auf die Geschäftsaktivitäten. Dabei übersehen viele, welchen Beitrag die eigene IT leisten kann. Denn es ist sowohl die Nachhaltigkeit in der IT selbst als auch die Nachhaltigkeit, die durch diese ermöglicht wird, von Bedeutung. Ersteres umfasst die Energieoptimierung bei Geräten und Rechenzentren, die Verringerung des Ressourcenaufwands und Effizienzgewinne durch moderne Systeme. Technologien wie KI erhöhen die Datenlast und somit den Energiebedarf zusätzlich: Fachleute des Hasso-Plattner-Instituts prognostizieren einen Anstieg um bis zu 30 Prozent. Da sich die Finanzbranche intensiv mit den Chancen durch KI beschäftigt, ist es noch wichtiger, durch innovative Technologien den Ressourcenverbrauch zu verringern. Die IT verursacht in Banken und Investment-Unternehmen einen Anteil von 36 Prozent der Gesamtemissionen. Mit aktuellen Datacenter-Technologien könnten schon jetzt, je nach Lösungsdesign, der Energieverbrauch und die Betriebskosten eines Rechenzentrums um nahezu 20 Prozent gesenkt werden.
Mit IT mehr Nachhaltigkeit realisieren
Noch mehr Wirkung entfalten Initiativen, die die IT des Bankensektors nachhaltiger macht. Dazu zählen beispielsweise Hybrid Work oder energieoptimierte Gebäude. Mit Smart- Building-Technologien sowie hybridem Arbeiten lässt sich der Energieverbrauch signifikant reduzieren. Laut Bitkom könnten durch Gebäudeautomation in Deutschland bis 2030 bis zu 14,7 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.
Kompetente Beratung für mehr Nachhaltigkeit
Befragte wünschen sich vor allem eine aktive Beratung. Cisco begleitet seine Partner nicht nur mit modernen Technologien, sondern auch bei der Erarbeitung von Nachhaltigkeitszielen, bei der Energieoptimierung sowie der Entwicklung intelligenten Standortdesigns. Cisco selbst hat sich als ein Ziel gesetzt, bis 2040 Netto-Null-Emissionen über seine Wertschöpfungskette hinweg zu erreichen. Als Weg dorthin sollen zum Beispiel bis 2025 alle neuen Produkte und Verpackungen anhand der Prinzipien des Circular Designs und mit Blick auf eine erhöhte Energie-Effizienz entwickelt werden. Aber das alles ist kein Selbstzweck. Mit einer umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie unterstützen Finanzunternehmen auch den langfristigen Erfolg ihres Unternehmens. Denn Unternehmen, die eine tiefgehende Sustainability-DNA besitzen, weisen Studien zufolge eine signifikant höhere Profitabilität auf.
Weitere Informationen:
Jutta Gräfensteiner
ist Direktorin bei Deutschland Digital und Mitglied der Geschäftsführung von Cisco in Deutschland
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