„Damit Vertrauen in die digitalen Kanäle entsteht“

Peter Bakenecker, Division President für Deutschland und die Schweiz bei Mastercard, über Payment-Innovationen, ein nahtloses Einkaufserlebnis und die Zukunft digitaler Bezahllösungen.


Wie sieht die Zukunft bei digitalen Bezahllösungen aus?

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BANKINGNEWS: Der Markt für digitale Zahlungen wächst rasant. Inwiefern hat sich die Erwartungshaltung der Konsumenten in den letzten Monaten verändert?
Peter Bakenecker: COVID-19 hat zu massiven Veränderungen im Geschäfts- und Verbraucherverhalten geführt. Immer mehr Kunden suchen nach digitalen Möglichkeiten im Zahlungsverkehr. Ein Beispiel: In Europa nutzen so viele Menschen wie nie zuvor kontaktlose Bezahlmöglichkeiten. 78 Prozent der Mastercard-Transaktionen sind inzwischen kontaktlos. Und in unserer aktuellen Verbraucher-Umfrage sagte jeder zweite Deutsche, dass das kontaktlose Bezahlen die bevorzugte Wahl beim Einkaufen im Laden geworden ist. Dazu beigetragen hat auch, dass heute Beträge bis 50 Euro ohne PIN-Eingabe mit Karte bezahlt werden können. Auch mobiles Bezahlen wird immer besser angenommen. So haben sich die kontaktlosen Mastercard-Transaktionen mit Smartphones oder Wearables in Europa im Vergleich zum Vorjahr auf 14 Prozent verdoppelt. Digital ist der neue Standard.

Was bedeutet das für Banken und Sparkassen?
Kunden bezahlen inzwischen häufiger als früher mit Karten oder mobil. Auch vollintegrierte In-App Payments werden öfter genutzt, da sich der Konsum durch Corona noch stärker auf die Online-Kanäle verlagert hat. Daher ist es wichtig, dass Debitkarten E-Commerce-tauglich sind. Das haben viele Banken und Sparkassen erkannt und die Debit-Mastercard in ihrem Kartenportfolio ergänzt. Sie ermöglicht Online-Shopping, kontaktloses Bezahlen im Geschäft und mobiles Bezahlen mit dem Smartphone. Wie bei einer normalen Bankkarte werden die Zahlungen direkt vom Konto abgebucht. Viele Challenger-Banken setzen sogar ausschließlich auf die Debit-Mastercard, da eine positive digitale Nutzererfahrung bei ihnen Priorität hat. Ein weiterer Vorteil ist die weltweite Akzeptanz. So kann die Debit-Mastercard auch auf Reisen eingesetzt werden, da mit ihr an Automaten im In- und Ausland Geld abgehoben werden kann. Sie vereint gewissermaßen die Vorteile von zwei Karten: die Kostenkontrolle einer Debit-Karte kombiniert mit der Fähigkeit zur Online-Zahlung und eine weltweite Akzeptanz, die man bisher nur von Kreditkarten kannte.

Welche neuen Möglichkeiten sehen Sie für Banken und Sparkassen im Mobile Payment?
Mobile Payment wird immer beliebter. Neben bekannten Wallet-Lösungen wie Apple- oder Google Pay bieten viele Banken und Sparkassen eigene Mobile- Payment-Lösungen in ihren Apps an. Doch Kunden ohne Kreditkarte konnten diese Bezahloption häufig nicht nutzen und haben auf Kartenalternativen von Drittanbietern zurückgegriffen. Daher haben wir die virtuelle Debit-Mastercard entwickelt. Sie besitzt alle Vorteile der physischen Karte und kann innerhalb weniger Sekunden in der jeweiligen Banking-App erstellt und direkt für Zahlungen mit Smartphone oder Smartwatch verwendet werden. Die Ausgaben werden direkt vom Girokonto abgebucht, sodass Bankkunden die volle Kostentransparenz besitzen. Commerzbank, Deutsche Bank oder auch PayPal setzen bereits auf die virtuelle Debit Mastercard.

Was sollten Banken bei der Entwicklung digitaler Bezahllösungen beachten?
Zahlverfahren müssen zum digitalen Alltag passen und gleichzeitig die hohen Erwartungen an Daten- und Verbraucherschutz erfüllen. Services müssen so weiterentwickelt werden, dass ein positives Kundenerlebnis und damit Vertrauen in die digitalen Kanäle entsteht. So sorgen biometrische Authentifizierungsverfahren für mehr Sicherheit und sind einfach und bequem zu nutzen. Sie ermöglichen Kunden ein nahtloses Einkaufserlebnis und erfüllen gleichzeitig die Anforderungen der starken Kundenauthentifizierung, die ab 2021 endgültig verpflichtend wird. Um die Hürden für Kunden möglichst gering zu halten, sollten Banken auch die Ausnahmen der Direktive konsequent nutzen.

Warum ist ein digitales Angebot so wichtig?
Anbieter, die über ein attraktives digitales Angebot verfügen, werden die Zufriedenheit ihrer Bestandskunden weiter steigern und neue Kunden hinzugewinnen. Klar ist: Die digitale Transformation muss intensiviert und an Marktbedürfnissen ausgerichtet werden. Eine Alternative hierzu gibt es nicht. Die Zusammenarbeit mit Fintechs kann dabei als Katalysator dienen. Durch ihre schlanke Organisation, agilen Arbeitsmethoden und ihr innovatives digitales Mindset können Fintechs technologische Lösungen häufig schnell und pragmatisch entwickeln – und sie den Banken zur Verfügung stellen.

Interview: Laura Kracht