Der Trend zum mobilen Bezahlen hat in den letzten Jahren rasant zugenommen und entwickelt sich zu einem integralen Bestandteil unseres Alltags. Bezahlringe, Schlüsselanhänger oder Armbänder – auch bekannt als Wearables – erobern den Markt und bieten eine weitere Möglichkeit, Transaktionen durchzuführen. 2023 hat die Volksbank Freiburg den Bezahlring als Pilotbank eingeführt. Entscheidendes Argument für die Teilnahme am gemeinsamen Projekt von Pagopace (bekannt aus der Höhle der Löwen) und DG Nexolution war die Verbindung von technischer Innovation und Kundennutzen.
Stil trifft Funktion
Bezahlringe sind nicht nur ein stylisches Accessoire, sondern auch ein praktisches Zahlungsinstrument. Nach einer einmaligen Einrichtung des Bezahlrings und der Verknüpfung mit einer bestehenden Kreditkarte können Kundinnen und Kunden mit dem Bezahlring ihre Einkäufe schnell, einfach und kontaktlos bezahlen, ohne dabei ihr Portemonnaie oder Smartphone hervorholen zu müssen. Eine Legitimation per Fingerabdruck oder Eingabe eines PIN-Codes zur Aktivierung des Ringes ist nicht nötig. Hand auflegen – fertig. Ein weiterer innovativer Aspekt der sogenannten passiven Wearables ist, dass keine Batterie verwendet wird und auch kein Akku geladen werden muss. Dies funktioniert dank Near-Field-Communication (NFC) – die selbe Technologie wird auch bei Geld- und Kreditkarten genutzt. NFC-Lesegeräte (beispielsweise ein Bezahlterminal im Supermarkt) erzeugen im Umkreis von wenigen Zentimetern eine Art Energiefeld. Wird der Bezahlring in dieses Feld gehalten und durch das Lesegerät erkannt, können die für die Transaktion notwendigen Informationen übertragen werden. Diese zusätzliche Möglichkeit des kontaktlosen Bezahlens ist auch in Zeiten, in denen der Hygieneaspekt eine immer größere Rolle spielt, ein Mehrwert.
Komfort und Sicherheit
Wearables bieten neben dem komfortablen Handling ein hohes Maß an Sicherheit. So ist neben der benötigten geringen Entfernung zum Lesegerät und der PIN-Abfrage bei Zahlungen jenseits der 50 Euro-Grenze auch eine bestimmte Handhaltung – das Ballen der Faust – notwendig. Zudem wurde der Bezahlring sowohl von VISA als auch von MasterCard auf die Erfüllung aller notwendigen Sicherheitsstandards zertifiziert. Wird der Ring gestohlen oder soll temporär deaktiviert werden, kann dieser über eine Hotline oder App gesperrt werden. Dabei ist hervorzuheben, dass die dahinterstehende Kreditkarte weiter genutzt werden kann und lediglich der Bezahlring deaktiviert wird. Denn auf dem Bezahlring selbst sind nur für die Transaktion essentiellen Daten gespeichert – nicht jedoch die Kartennummer (diese ist anonymisiert abgespeichert) oder die Kartenprüfnummer.
Kundenbindung und Umsatzsteigerung
Die Bezahlringe sind ab 99 Euro (Mai 2024) zu erwerben. Die Bank bietet die Wearables über ihren Online-Shop an und verdient aktuell nicht am Verkauf. Vielmehr geht es darum, dass Kundinnen und Kunden ihre Kreditkarte mit dem Bezahlring verknüpfen. Langfristig profitiert die Volksbank Freiburg neben der Kundenbindung hauptsächlich vom Kartenumsatz. Das Interesse von Nichtkundinnen oder -kunden zu wecken, ist ein weiterer Pluspunkt.
Die Volksbank Freiburg ist mit der Einführung der Bezahlringe und der Teilnahme am Pilotprojekt insgesamt äußerst zufrieden. Derzeit sind Bezahlringe noch ein Nischenprodukt, doch das zahlreiche positive Feedback von Kundinnen und Kunden zeigt, dass diejenigen, die sich für einen Bezahlring entschieden haben, von der einfachen Handhabung begeistert sind und den Ring nicht mehr missen möchten.
Bezahlringe und andere Wearables stehen beispielhaft für die Weiterentwicklung des mobilen Bezahlens. Die Volksbank Freiburg blickt gespannt in die Zukunft und freut sich auf Innovationen, die das Bezahlen für Kundinnen und Kunden noch einfacher und nahtloser gestalten.
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Lukas Baral
Lukas Baral ist Produktmanager bei der Volksbank Freiburg.
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