Das Bezahlen im Internet ist auf bankfachlichen Veranstaltungen immer wieder ein beliebtes Thema, um Banken und Kreditkartenprovidern ihre angebliche Rückständigkeit unter die Nase zu reiben. Als Beispiel werden dann impraktikable und nicht für mobile Endgeräte optimierte Check-out-Seiten diverser Anbieter vorgeführt, bei denen die Zahlung per Kreditkarte eine regelrechte Qual ist. Als die bessere Seite der Medaille folgt dann ein Blick auf das Bezahlen mittels PayPal. Einfach, kundenorientiert und schnell wandert das Geld zum Lieferanten.
Die Währung ist Sicherheit
Doch Bequemlichkeit hat auch seinen Preis und die Währung ist in diesem Fall „Sicherheit“. Das gilt übrigens nicht nur für Internetgeschäfte. Kürzlich hatte ich telefonischen Kontakt zu PayPal: Das Konto war gesperrt. Wir hatten zwar einen Rechnungsbetrag nachträglich ausgeglichen, aber nicht die drei Euro Gebühren. Bei drei Euro Überziehung kann man schon mal sperren.
Amüsant (und gleichzeitig sehr bedenklich) fand ich die Legitimation: „Nennen Sie mir bitte Ihren Namen und Ihre E-Mail-Adresse“, kam es aus dem Hörer. Das nenne ich doch mal einfach, schnell und kundenorientiert. Endlich kann ich jeden meiner Kolleginnen und Kollegen bitten, sich um administrative Dinge rund um unser PayPal-Konto zu kümmern. Für die „eindeutige Authentifizierung“ müssen sie sich nicht einmal ein lästiges Passwort merken. Wie es anders gehen kann, ist eines der Themen im Fraud-Special dieser Ausgabe.
„Ich kann daran auch nichts ändern“
Apropos Schnelligkeit: Die Freischaltung war ganz einfach. Ich habe die drei Euro von der Kreditkarte abbuchen lassen. Das dauerte drei Tage. Dann, so der freundliche Mitarbeiter, werde das Konto nach zwei bis drei weiteren Tagen wieder freigeschaltet. So seien die Prozesse eben und daran könne er auch nichts ändern.
Ihr Thorsten Hahn