Das Online-Geschäft boomt, die meisten Konsumenten haben längst ihre Zurückhaltung gegenüber dem digitalen Einkauf verloren. Wo virtuell gekauft wird, da nützt auch kein Bargeld mehr. Online Payments haben entsprechend Hochkonjunktur – und inzwischen gibt es viele verschieden Systeme.
Skrill: bezahlen per Prepaid-Guthaben
Zu Anfang war dieser Payment-Anbieter unter dem Namen Moneybookers bekannt, doch dann fiel jemanden eine knackigere Bezeichnung ein: Skrill. Jeder Nutzer dieses Systems wird mit einem eigenen Kundenkonto versorgt, das er per Kreditkarte oder über das Girokonto mit Geld füllt. Mit diesem Prepaid-Guthaben sind dann jederzeit Einkäufe im Internet möglich. Wer mag, bestellt sich dazu die MasterCard von Skrill, die es ermöglicht, Bares am Automaten abzuheben. Zudem stehen auch reguläre Überweisungen auf dem Programm, entweder zu einem anderen Skrill-Konto oder zu einer x-beliebigen Bank. Allerdings lassen sich überwiesene Beträge nicht wieder zurückrufen, darum ist es wichtig, vorher genau zu überlegen, ob die Zahlung auch wirklich korrekt ist.
PayPal: mit Käufer- und Verkäuferschutz
PayPal hat mittlerweile schon eine längere Tradition, das System gilt als schnell und unkompliziert. Nach eigenen Angaben freut sich dieser Anbieter aktuell über etwa 300 Millionen aktive Nutzer, das macht Unternehmen wie zum Beispiel Conrad, Comtech, PokerStars und Voelkner deutlich williger, diese Form der Ein – und Auszahlung zu akzeptieren. Die Firmen geben teilweise sogar Hilfestellung bei aufkommenden Fragen während des Prozesses. Einige Online-Shops haben auch das Konzept der PayPal-Ratenzahlung in ihr System integriert, das entlastet die Kunden und gewährt den Verkäufern trotzdem eine gewisse Sicherheit. Schließlich profitieren alle Kunden vom Käufer- und Verkäuferschutz, ein Service, der von Anfang an Kern des PayPal-Angebots war, als sich das Bezahlsystem noch allein auf Ebay beschränkte. Leider ist dieses Bezahlsystem recht häufig Ziel von Phishing-Attacken, vor allem deshalb, weil es zum Passwort keine zusätzliche TAN-Sicherung gibt.
Paysafecard: ohne eigenes Bankkonto möglich
Mit der Paysafecard gelingt es, im Internet zu bezahlen, ohne dabei das eigene Bankkonto zu nutzen. Die entsprechenden Karten sind in lokalen Supermärkten und Drogerien erhältlich, der Kunde kann sich ein individuelles Guthaben zwischen 10 und 100 Euro aussuchen. Während des Bezahlvorgangs muss der User die aufgedruckte PIN eingeben, um die jeweilige Summe freizugeben. Bei weitem nicht jeder Anbieter im Netz akzeptiert die Paysafecard, besonders häufig kommt die praktische Karte bei Online Games, Telefonie und im Online-Dating zur Anwendung. Manchmal passiert es, dass die Bezahlung mit diesem System nicht funktioniert, dann ist es hilfreich, wenn der Verkäufer in seinen Nutzungsinformationen Lösungsmöglichkeiten anbietet.
Banküberweisung: der klassische Weg
Die althergebrachte Banküberweisung hat auch in der digitalisierten Welt noch nicht ausgedient. Allerdings gilt sie als vergleichsweise schwerfällig, weil das Geld erst nach vielen Stunden oder sogar Tagen beim Empfänger ankommt. Den zuvor genannten Systemen gelingt es hingegen, jede beliebige Summe innerhalb weniger Sekunden oder höchstens Minuten zu transferieren. Viele Anbieter senden heutzutage die Ware erst dann ab, wenn sie bezahlt ist – also müssen Kunden, die ganz klassisch ihr Geld überweisen, oftmals länger auf die bestellten Produkte warten. Zahlungskräftige Stammkunden, die ihre Zuverlässigkeit bereits unter Beweis gestellt haben, wird aber in der Regel weiterhin die Möglichkeit gewährt, „auf Rechnung“ zu zahlen: Sie gelangen zügig an ihre Ware und dürfen sich mit dem Bezahlen gemütlich Zeit lassen.
MuchBetter: Einkaufen per App
Die App MuchBetter ist relativ neu im Spiel, breitet sich aber ziemlich schnell auf den Smartphones dieser Welt aus. Sie soll leicht einzurichten und intuitiv zu bedienen sein und arbeitet wie Skrill mit einem Prepaid-System. Der Nutzer füllt sich sein Konto über die Kredit- oder Debitkarte, kann aber auch eine Banküberweisung beziehungsweise AstroPay, Boletol oder Yandex nutzen. Bei Wettanbietern ist MuchBetter gern gesehen, viele von ihnen bieten bei Zahlung mit diesem Programm geldwerte Boni an: ein echtes iGaming-Payment-Konzept also, das sich auf dem Smartphone zu Hause fühlt und natürlich auch Gewinn-Einzahlungen zulässt. Bezahlt wird schließlich mit der Eingabe der Mobilfunknummer, dabei wird zur Sicherheit jedes Mal ein dreistelliger CVV-Code erzeugt. Jeder Nutzer erhält zudem gebührenfrei eine Prepaid Mastercard zum kontaktlosen Bezahlen in der analogen Welt. Einen Haken hat die Sache aber: Ohne Guthaben ist der Einkaufsbummel abgesagt, das Überziehen des digitalen Kontos ist nicht möglich.
Kryptowährungen: die Zukunft ist schon jetzt
Das digitale Bezahlen wird auch in Zukunft immer selbstverständlicher, es ist auch jetzt schon keineswegs nur auf virtuelle Freaks beschränkt. Kryptowährungen spielen ihre ganz eigene Rolle im großen Strom der Finanzen, auch wenn der Bitcoin mit seinen Anverwandten für viele Menschen heute noch unverständlich und seltsam fern erscheint. Wer sich als Neuling trotzdem an dieses Thema heranwagt, der macht meistens die Erfahrung, dass es zu Anfang ein wenig schwierig wird, dann aber der große Durchblick folgt. Interessant bei den Kryptos ist, dass sie sozusagen ihr Eigenleben führen, losgelöst von Euro, Dollar und Co. Damit stellen sie auch spannende Spekulationsobjekte dar, die bei strategisch gutem Vorgehen mit einer satten Rendite locken.
Für Konsumenten, die sich bislang nur auf eine oder zwei Bezahlmethoden beschränken und noch nichts Neues kennengelernt haben, kann es durchaus lohnenswert sein, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. Vielleicht wartet ganz in der Nähe schon die neue Lieblings-Bezahlmethode, die ein gutes Stück praktischer ist als die bisherige Lösung.