Es wirkt schon fast ein bisschen komisch: Da gibt es bequeme Bezahlmöglichkeiten wie Instant Payments oder PayPal, die Geld in Sekundenschnelle transferieren können – doch der deutsche Online-Shopper setzt lieber auf die gute alte Rechnung. Das geht aus der aktuellen Studie „Online-Payment 2019“ des EHI Retail Institute hervor.
Rechnung vorn, Kreditkarte abgeschlagen
Demnach steht der Rechnungskauf mit einem Umsatzanteil von 27,9 Prozent auch weiterhin auf Platz eins der beliebtesten Zahlungsmittel im deutschen Onlinehandel, gefolgt von PayPal und Lastschrift. Eine bedeutend geringere Rolle an der virtuellen Ladentheke spielen hingegen Kreditkarten. Ihr Anteil am Gesamtumsatz beläuft sich auf lediglich 10,7 Prozent. Ausgerechnet 3-D Secure, ein Verfahren das Kreditkartenzahlungen im Internet sicherer machen soll, könnte dafür mitverantwortlich sein. Im Rahmen der PSD2 wird es zur starken Kundenauthentifizierung eingesetzt und bereits jetzt von 68 Prozent der befragten Händler unterstützt.
Sicherheit potenziert Frustfaktor
Das ist Fluch und Segen zugleich: Einerseits helfen zahlreiche neue Sicherheitsabfragen während des Check-Outs, Kreditkartenbetrug vorzubeugen, andererseits machen diese einen bisher relativ unkomplizierten Vorgang deutlich komplexer. Das sorgt offenbar für Frust beim Kunden. So beklagen sich 40 Prozent der Händler, die 3-D Secure anbieten, über vermehrte Kaufabbrüche nach Auswahl der Zahlungsart Kreditkarte. Laut EHI macht sich das folgerichtig auch bei den Kreditkartenumsätzen bemerkbar, die bei rund 37 Prozent der Befragten rückläufig sind.
Grundlage der Payment-Studie ist eine Befragung von 111 Onlinehändlern (Pureplayer und Omnichannel) unterschiedlicher Branchen und Umsatzgrößen.