Heutzutage gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, um seine Rechnungen zu bezahlen. Eine der einfachsten Möglichkeiten ist die Lastschrift. Es muss keine Überweisung mehr getätigt werden, da das Geld direkt vom Konto abgezogen werden kann. Weitere Zahlungsarten stellen Kauf auf Rechnung, Kreditkarte und PayPal dar. Welche Möglichkeit dominiert? Wird die Lastschrift tatsächlich immer beliebter?
So verteilen sich die Zahlungsarten nach Beliebtheit
Weiterhin die umsatzstärkste Zahlungsart ist der Kauf auf Rechnung. Es zeigt sich, dass 32,8 Prozent aller Umsätze aus dem E-Commerce hierüber generiert worden sind. Zudem ist die Zahlungsart auch sehr beliebt bei Waren, die unter Umständen wieder zurückversendet werden – zum Beispiel Kleidung, Schuhe oder Zubehör.
Eine EHI-Studie zeigt außerdem, dass diese Zahlungsart ein Plus von 1,5 Prozent verzeichnen konnte. Das liegt aber vor allem daran, weil große Händler wie Amazon ebenfalls neuerdings diese Option angeboten haben. Amazon hat die Monatsabrechnung im Jahr 2019 eingeführt und stark beworben.
Eine weitere beliebte Möglichkeit stellt PayPal dar, welche im Jahr 2021 auch Kryptowährungen anbieten wird. Derzeit liegt PayPal auf Platz 2 und es ist davon auszugehen, dass dies auch so beibehalten wird. Im Jahr 2019 hatte PayPal einen Marktanteil von 20,2 Prozent im Bereich des E-Commerce, dieser Anteil ist sogar um 0,7 Prozent gestiegen.
Andere E-Wallet-Anbieter wie Amazon Pay kommen kaum hinterher, denn dieser Anbieter hatte nur 1,2 Prozent Marktanteil im Jahr 2019 einfahren können. Weitere Lösungen wie Apple Pay konnten noch nicht genannt werden, weil der Dienst hierzulande erst im Laufe des Jahres 2020 gestartet wurde.
Umsatzanteil von Lastschrift liegt bei 18,3 Prozent
Das Lastschriftverfahren wird künftig auch weiterhin eine große Bedeutung haben, denn für den Händler bietet dies auch Sicherheit. Das eingezogene Geld kann nicht so einfach wieder rückgängig gemacht werden. Dieser Ratgeber zum Lastschriftverfahren beschreibt, weshalb dies der Fall ist und wie Casinos mit Lastschrift arbeiten.
Der Umsatzanteil dieser Methode liegt 2019 bei 18,3 Prozent – der Anteil ist etwas zurückgegangen, denn im Jahr 2018 waren es noch 19,5 Prozent. Damit ist es Platz 3 der am umsatzstärksten Zahlungsarten in Deutschland. Verantwortlich dafür ist vor allem auch Amazon, denn der Versandriese liebt die Lastschrift.
Amazon generiert nämlich auch circa ein Fünftel des gesamten Online-Handels. Würde Amazon dies nicht anbieten, sondern stattdessen eine andere Option, dann würde es ganz anders aussehen. Es ist interessant zu beobachten, wie einzelne Firmen einen exorbitanten Einfluss haben.
Die Kreditkarte bleibt auf einem konstanten Niveau
Die Kreditkarte ist in Deutschland weiterhin nicht sonderlich beliebt, aber es hält sich auf einen konstanten Niveau. Der Grund dafür ist, dass die Nutzer nicht nur einen Button klicken müssen, sondern weitaus mehr eintragen müssen. Hierdurch ergeben sich auch einige Kaufabbrüche – ein unschönes Szenario für jeden Online-Händler. Hintergrund ist der Payment-Services-Directive 2 (PSD2) und die hiermit verbundene und starke Kundenauthentifizierung (SCA).
Online-Händler müssen Anpassungen vornehmen
Die Lastschrift funktioniert immer, während bei anderen Methoden unter Umständen Optimierungen geschehen müssen. Die Händler haben zum Beispiel bis zum 31. Dezember 2020 Zeit, um die neue Zwei-Faktor-Authentifizierung (3D-Secure-Verfahren 2.X) zu nutzen. Wenn dies nicht getan wird, dann kann die Kreditkarte als Zahlungsmittel nicht mehr angeboten werden.
Derzeit ist 3D-Secure-Verfahren 2 noch eine Seltenheit, denn erst 49 Prozent der Händler nutzen es, während die Version 1.0 von 51 Prozent der befragten Handelsunternehmen eingesetzt wird. Geschieht die Anpassung nicht, werden Zahlungen spätestens ab diesem Zeitpunkt stets abgelehnt.
Kundenverhalten ändert sich
Das Kundenverhalten bei den Zahlungen ändert sich merklich, hierauf reagieren die Händler entsprechend. Die Nachnahme wird immer uninteressanter und wird daher von vielen Unternehmen aus dem Payment-Mix entfernt. Häufig wird diese Möglichkeit von Personen genutzt, welche über kein Bankkonto verfügen, dies ist insbesondere in Deutschland eher eine Seltenheit.
Hinzu werden nun eher Lösungen wie PayPal (und zukünftig auch Apple Pay) genutzt, denn die Kunden wollen schnell und unkompliziert die Transaktion abschließen. Dies geht nunmal nur durch einen solchen Anbieter.
Welchen Einfluss hat Corona?
Corona ist ein Auslöser für Innovationen und viele Entwicklungen wurden aufgrund der Krise vorangetrieben. Sicherlich hat diese Krise auch einen Einfluss darauf, wie wir in Zukunft zahlen werden. Hierzu wurde auf unserer Plattform bereits ein sehr lesenswerter Artikel verfasst.
Kann sich ein weiterer Payment-Anbieter etablieren?
Derzeit scheint es so, dass kaum ein anderer Payment-Anbieter noch eine Möglichkeit hat, um einen großen Marktanteil – zumindest in Deutschland – zu erzielen. Lediglich Apple hat derzeit gute Chancen, da die Nutzer der Hardware auch Apple Pay nutzen können. Derzeit müssen aber noch wichtige Kooperationen geschlossen werden, hiergegen sträuben sich die Banken noch teilweise.
Vor wenigen Wochen hat die Sparkasse die Möglichkeit eröffnet (für Girokarten) und es bleibt abzuwarten, wie die Raiffeisenbanken hierauf noch reagieren werden. Derzeit ist diese Möglichkeit nur den Kreditkarten vorbehalten.