Wenn Entscheider überlegen, wie sie ihr Unternehmen zukunftsfähig weiterentwickeln, ist oft der erste Gedanke: Wir müssen die Möglichkeiten der Digitalisierung stärker nutzen. Meist wollen Firmen dadurch effizienter und innovativer werden, um weiterhin erfolgreich am Markt zu agieren. Dies funktioniert dann besonders gut, wenn Unternehmen auf sämtliche Ressourcen zurückgreifen, die sie dabei unterstützen können.
Ziel von Banken sollte es daher sein, sich als 360-Grad-Lösungspartner für die Herausforderungen ihrer Kunden aufzustellen. Das setzt allerdings auch voraus, dass die entsprechenden fachlichen und methodischen Kompetenzen im eigenen Haus vorhanden sind und – fast noch wichtiger – diese kontinuierlich angepasst und erweitert werden. Denn: Märkte, Regularien und Arbeitsweisen verändern sich durch die Digitalisierung rasant.
Nachhaltige Weiterbildung im Unternehmen
Unser Wissen kann also immer nur eine Momentaufnahme sein. Wir müssen es stetig aktualisieren. Oder in anderen Worten: Wir müssen ständig dazulernen. Wenn wir das verinnerlichen, werden wissende zu lernenden Organisationen. Das Bekenntnis zu nachhaltiger Weiterbildung und interdisziplinärem Wissensaustausch hat die Stadtsparkasse Düsseldorf mit der Gründung der hauseigenen „Netzwerkstatt“ bekräftigt.
Hier arbeiten in cross-funktionalen Teams die Experten aus verschiedenen Fachgebieten gemeinsam an innovativen Produktlösungen und Vertriebsansätzen. Das Ziel: den Aufbau und Austausch von Wissen im Unternehmen zu fordern und zu fördern – und damit die Basis für eine fruchtbare Lernkultur zu legen. Schließlich sind die Mitarbeiter, ihr Wissen, ihre Ideen und ihre Bereitschaft, für Kunden nach (neuen) Lösungen zu suchen, das wichtigste Kapital einer Bank.
In größter Not wirksame Hilfen
Diese erprobte Art der agilen Zusammenarbeit wurde im März 2020 auf die „Taskforce Corona-Soforthilfe“ übertragen, die mittelständische Unternehmen schnell und wirksam mit Liquiditätshilfen unterstützen sollte. Dazu setzte die Sparkasse gemeinsam mit einem Kooperationspartner ein agiles und interdisziplinäres Projekt mit mehr als 60 Mitarbeitern auf. Die Teams entwickelten innerhalb kürzester Zeit ein Corona-Soforthilfeprogramm und setzten es um – und das größtenteils mobil von zu Hause aus.
Das Ziel war allen Beteiligten klar: Kunden als Partner in größter Not und Unsicherheit wirksame Hilfen geben. Nach dem Motto „Done is better than perfect“ entstand nach 26 Stunden – noch vor Anlauf der Förderung durch Bund, Länder und KfW – eine erste Online-Strecke für Firmenkunden. So konnten sie die nötigen Unterlagen für Sofortkredite selbst online zusammenstellen und zur Bearbeitung elektronisch verschicken.
Flankiert wurde die Maßnahme durch mehr als 4.000 persönliche Care-Calls der Firmenkundenbetreuer. 99 Stunden nach dem Projekt-Kick-off mit über 60 Projektteilnehmern konnte der erste Kredit ausgezahlt werden. Bei den Kunden kam das gut an. „Projekte verzögern sich und Umsätze verschieben sich zeitlich, gleichzeitig laufen die Kosten weiter.
Dank des Sofortkredits können wir uns in Ruhe um unsere Kunden kümmern. In der Kürze der Zeit hat die Stadtsparkasse Düsseldorf hier eine wirklich gute Hilfe geschaffen“, sagt Dr. Kai-Henrik Barth, Partner bei der Active M&A Experts GmbH.
Lerngedanke als Erfolgsfaktor
Ausschlaggebend für den Projekterfolg war der Lerngedanke, derim Vordergrund stand. Zum Beispiel wurden die Rückmeldungen der Anwender stets in die Organisation weitergegeben. In die nächsten Entwicklungsstufen flossen diese Erkenntnisse dann wiederum mit ein. Die agile Vorgehensweise unterstützte den Lernprozess und beschleunigte die Produktentwicklung.
Das Prinzip „Fail fast, learn faster“ half schon früh, im Projekt kritische Punkte zu entdecken und auszuräumen. Entscheidungen über das „Wie weitergehen?“ trafen diejenigen, die in der jeweiligen Frage die größte Fachkompetenz hatten. Die intensive Programmarbeit in den ersten Wochen und Monaten der CoronaPandemie brachte viele Einsichten.
Davon profitieren wir jetzt, denn einige wurden nun in die tägliche Arbeit übernommen, wie zum Beispiel Videotelefonie oder die Nutzung von kollaborativen Tools wie „Teams“ oder „GoToMeeting“. In Zusammenarbeit mit einem externen Projektbegleiter hat die Taskforce die Erkenntnisse festgehalten und Ansatzpunkte für das weitere Vorgehen gewonnen. Sie bleiben wichtige Stellhebel für den gemeinsamen künftigen Erfolg.
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