Banken im Umbruch

Zum 17. Mal fand am 4. und 5. September 2012 die Handelsblatt-Jahrestagung „Banken im Umbruch“ in Frankfurt am Main statt. Geladen waren dazu Größen des deutschen Finanz- und Bankensektors. Jene erschienen auch zahlreich um die zentralen Themen Staatsschuldenkrise sowie die daraus resultierende Regulierung europäischer Banken zu diskutieren. Dieser Themenschwerpunkt ist derzeit akuter denn je, da…


Zum 17. Mal fand am 4. und 5. September 2012 die Handelsblatt-Jahrestagung „Banken im Umbruch“ in Frankfurt am Main statt. Geladen waren dazu Größen des deutschen Finanz- und Bankensektors.

Jene erschienen auch zahlreich um die zentralen Themen Staatsschuldenkrise sowie die daraus resultierende Regulierung europäischer Banken zu diskutieren. Dieser Themenschwerpunkt ist derzeit akuter denn je, da es innerhalb der Branche zu weitreichenden Strukturänderungen kommt, welche eine Resultat der seit sieben Jahren anhaltenden Krise sind. Diese hat ein uneinheitliches Bild im wirtschaftlichen wie im strukturellen Sinne in der Bankenszene hervorgerufen. Während die Sparkassen relativ gut dastehen, haben international tätige Großbanken mehr oder weniger mit Problemen zu kämpfen, wie Moderator Prof. Dr. Paul gegenüber dem DAF zu verstehen gab.

Als Gastredner aus der Politik forderte Peer Steinbrück (SPD), der als Vertretung für Sigmar Gabriel angereist war, eine klare Trennung von Investment- und Kreditgeschäften innerhalb der Banken. Dieser Forderung stand aber unter anderem Roland Boekhout, CEO der ING-DiBa, mit gemischten Gefühlen gegenüber. Solange eine effiziente Regulierung und Kontrolle vorhanden sei, bräuchte man keine Trennung der beiden Sektoren. Transparenz, Ehrlichkeit und Einfachheit der Produkte sind in seinen Augen eminent, um in der Krise verlorenes Vertrauen wiederzuerlangen. Ähnlich sieht es auch Jürgen Fitschen, der sich als Co-Vorsitzender der Deutschen Bank auch gegen eine zu starke Konzentration auf nationale Märkte aussprach. Insofern lobte er die Idee einer Bankunion für Europa um dieses als einen einheitlichen Marktplatz zu präsentieren. Des Weiteren sind gegen die Krisen, wenn auch verspätet, viele richtige Maßnahmen angestoßen worden. Gegen eine mögliche Bankenunion sprachen sich hingegen DSGV-Präsident Georg Fahrenschon und der Präsident des Verbands der Deutsche Volks- und Raiffeisenbanken, Uwe Fröhlich aus. Dieser favorisiert eine Bankenunion aus den 25 größten Banken, schließlich könne es nicht sein, „dass Sparer aus Deutschland für Einlagen anderer Länder haften“.

Als Abschlussredner war in diesem Jahr Bundesfinanzminister Dr. Wolfgang Schäuble (CDU) geladen, welcher einen hochentwickelten Finanzsektor als unerlässlich für stetiges Wirtschaftswachstum bezeichnete. Die Gefahren die dieser jedoch mit sich bringt, dürften nicht unterschätzt werden und müssen in einem solchen Maß reguliert werden, dass zukünftige Krisen bereits im Keim erstickt werden können. Jedoch nur soweit, dass die Regulierungen nicht innovationshemmend wirken.

Foto von C.Meyer für Euroforum – www.banken-im-umbruch.de