… gibt es nur noch an einer Filiale. In Dresden. Ansonsten hat die Commerzbank alle Logospuren der Dresdner Bank im Jahr 2010 beseitigt.
Die Fusion aus Commerzbank und Dresdner Bank ist eines von vielen Top-Themen unserer Branche aus dem Jahr 2010. So sitzt Kerviel nun in Haft und wenn er nach fünf Jahren wieder raus darf, muss er sich ranmachen den verursachten Milliarden-Schaden zurückzuzahlen. Bad Banks wurden gegründet und toxische Papiere ausgelagert, Computer sorgten für Börsen-Crashs an den Börsen und der Goldkurs klettert mit der Angst der Anleger über ein mögliches Marktversagen der Währungen steil nach oben.
Es wurde gerettet und saniert, gefeilscht und reguliert. Manchmal wurde zum Teil oder gleich ganz verstaatlicht und in aller letzter Konsequenz auch mal eine Bank wieder geschlossen. Gehälter wurden gedeckelt und Boni verteufelt. Kaum einer Branche wurde in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit gewidmet, wie unserer Bankbranche. Die Gewinne will jeder gerne haben und freut sich über Ausschüttungen an die Landeshaushalte und verflucht in gleichem Atemzug die Kosten für die Rettung. Und ist die Rettung geglückt, kommt die Rechnung aus Brüssel. Dann muss wieder verkauft, zerschlagen und fusioniert werden, aber bitte nicht die Guten mit den Schlechten und nicht die linken landespolitischen Grenzen im Westen mit den rechten Landesgrenzen im Süden. Das wäre ja fast wie eine Große Koalition, zumindest wenn die Aufsichtsräte politisch besetzt bleiben, aber irgendwo müssen die Politiker ja hin, wenn es in der Politik nichts zu tun gibt. Aber es gibt doch Fachkräftemangel. Ja eben.
Mir bleibt mit der letzten Ausgabe der BANKINGNEWS im Jahr 2010 der Branche zu danken, dass es sie gibt, denn ohne Bankbranche gäbe es ja auch keinen BANKINGCLUB. Und so freuen wir uns hier in Köln auf neue Geschichten aus der Branche, Begegnungen und Diskussionen mit Ihnen als Vertreter der Branche und auf den neuen EZB-Chef im November.
Ihr
Thorsten Hahn
PS: Vielen lieben Dank für die zahlreichen Weihnachtskarten, wir haben uns über jede einzelne gefreut, denn gerade in einer Zeit der Digitalisierung, der Facebook-Statusmitteilungen und einer an 7.500 Empfänger versendete Standardmail, zeigt eine Karte, dass das reale das virtuelle noch immer schlägt.
Foto by Charles T