„Unser Dollar ist zu stark“ beschwerte sich Präsident Donald Trump noch vor wenigen Wochen in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Den Wunsch nach einer schwächeren Währung hat sich der US-Präsident nun auf paradoxe Weise selbst erfüllt. Die Einreisebeschränkungen gegen Bürger aus sieben muslimischen Ländern, die Trump am Freitag in einem Dekret verordnet hat, lösten nicht nur heftige Kritik aus. Auch die Aktien- und Devisenmärkte reagierten mit Unsicherheit. Der Dollar verlor am Montag als Reaktion auf das Dekret massiv an Wert. Der große Gewinner ist der Yen, der in Zeiten großer Unsicherheit vor allem in Asien als sicherer Hafen gilt.
Laut einem Bericht von Bloomberg legte der Yen zum Dollar um 0,7 Prozent zu und notierte gegen Mittag um 0,5 Prozent fester bei 114,55 Yen. Auch zum Euro zog der Yen an und stieg um 0,5 Prozent auf 122,55 Yen. Die Zahlen verdeutlichen zwar vor allem die anhaltende Sorge der Anleger, dass der neue US-Präsident den protektionistischen Kurs, den er bereits angekündigt hat, noch weiter verschärfen könnte. Der Dollar stand jedoch auch schon zuvor unter Druck, nachdem die Wachstumsdaten zum vierten Quartal schwächer als erwartet ausgefallen sind. Laut einem Report des US-Handelsministeriums sei die Wirtschaftsleistung im Jahr 2016 insgesamt um nur 1,6 Prozent gestiegen, womit die Wachstumsrate auf den niedrigsten Stand seit 2011 gefallen ist.