Man muss sie einfach lieben – diese smarten und erfolgreichen Fintechs, von denen tradierte Banken doch so viel lernen können.
Jetzt hat der digitale Hypothekenkreditgeber Better.com sogar vorgemacht, wie man signifikant Kosten bei Personalprozessen senken kann. Nehmen Sie zum Beispiel diese langwierigen und für Führungskräfte belastenden Kündigungsgespräche. Vishal Garg, seinerseits CEO von Better.com, muss man für seine gnadenlose Effizienzsteigerung lieben und feiern.
900 Mitarbeiter musste der arme Kerl kürzlich kündigen. Beim ersten Mal, als er Mitarbeiter entlassen musste, hat er nach eigener Aussage sogar geweint. Beim zweiten Mal hat er 900 unwissende Mitarbeiter in einen Zoom-Call eingeladen und teilte ihnen mit, dass „Ihre Anstellung jetzt endet.“
Nein, Sie sollten von diesen jungen wilden Fintechs nicht alles übernehmen. Doch bevor Sie sich empören sei angemerkt, dass es auch schon Banken gab, die allen Mitarbeitern eine Mail geschickt haben und einem Teil der Empfänger, nämlich Mitarbeitern unter einer gewissen Stundenzahl, gekündigt haben. Immerhin stand in der Mail, dass die jeweiligen Führungskräfte wegen der Abwicklung noch persönlich auf die betroffenen Mitarbeiter zugehen. Heute gehen solche Maßnahmen dummerweise schneller viral.
Ob die Investoren ihren CEO für diese gnadenlose Einsparungsmaßnahme feiern, wird uns leider verborgen bleiben. Bleibt zu hoffen, dass so ein Vorgehen nicht ohne Folgen bleibt. Diese Art der Führung brauchen weder junge noch tradierte Unternehmen. In einem Arbeitnehmermarkt machen potenzielle Mitarbeiter hoffentlich um solche Unternehmen und Führungskräfte einen riesigen Bogen.
Ihr Thorsten Hahn
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