Steht unser Finanzsystem vor dem Bankrott?
Autor: Günter Hannich
208 Seiten, gebunden
Euro 24,90
ISBN: 978-3-89879-509-8
München, 2009, Finanzbuch Verlag
Mehr Infos erhalten Sie mit einem KLICK auf diesen LINK!
Der Währungssystem-Kritiker Günter Hannich blickt in seinem Buch „Die kommende Euro-Katastrophe“ auf die noch immer umstrittene Euro-Währung und zeichnet fiktive – aber durchaus mögliche – Szenarien ihres Untergangs. Dabei findet er viele stichhaltige Argumente, um zu erklären, warum der Euro von vielen noch immer als Zwangswährung und Teuro wahrgenommen wird und langfristig letztlich ökonomischer Unsinn ist. Und er zeigt, warum die Währung nicht nur kaum etwas zur Lösung von Spannungen im Euro-Raum beitragen, sondern darüber hinaus sogar politischen Schaden anrichten kann und gravierende negative volkswirtschaftliche Effekte provoziert. Während der Euro von den einen als Heilsbringer innerhalb der globalisierten Finanzwelt gilt, sieht der Autor in der Währung ein Mittel zur Ausbeutung des Landes. Er findet genügend Beispiele, mit denen er die Vorteile der Währung als nur scheinbar enttarnt und beweist, dass die positiven Argumente der Realität nicht standhalten. Ganz ohne Hemmungen bezieht er Stellung und scheut sich auch nicht davor, von der „Euro-Katastrophe“ zu sprechen, deren Existenz zu gefährlichen Konsequenzen für Einzelstaaten sowie die gesamte EU führen kann.
Highlight des Buchs ist die drastische und detaillierte Beschreibung von drei Szenarien für den Weg des Euros in den Untergang:
1. Bankrott durch die EU-Osterweit-
rung
2. Plötzliche Spannungen im Euro-Sys-
tem durch eine Wirtschaftskrise
3. Gewaltsame „Lösungen“ im zerfalle-
den Euro-System
Diese drei Szenarien gehen von einer Zeit wirtschaftlicher Schwierigkeiten aus, die den Euro unter Druck bringen. Die Ursachen für eine solche Wirtschaftskrise liegen in Fehlern unseres Kapitalsystems begründet. Noch viel schlimmer wird die Situation und Belastung Europas durch die schon begonnene EU-Osterweiterung. Um allein die Ost-Staaten auf das europäische Durchschnittsniveau zu bringen, sind gewaltige Finanzleistungen erforderlich. So muss Litauen nahezu ein Drittel seines Staatshaushalts Jahr für Jahr aufwenden, um überhaupt auf ein angemessenes Niveau zu kommen. Da diese Staaten solch hohe Kosten nicht selbst tragen können, muss zwangsläufig die EU – vor allem wieder Deutschland – einspringen. Wie sehr die Osterweiterung eine Gefahr für die ganze EU – und damit den Euro – bildet, zeigte sich, als die Bankenkrise im Jahr 2008 Europa erreichte. Es stellte sich ganz schnell heraus, dass das ganze enorme „Wachstum“ der EU-Oststaaten nur durch eine immense Verschuldung finanziert worden und gar nicht nachhaltig war. Nach Meinung des Autors kann man nicht ökonomisch völlig ungleiche Länder wie Deutschland und Griechenland in einen Währungstopf werfen und glauben, dass das Ergebnis besser wäre als die Situation der Einzelstaaten.
Fazit:
Früher konnte jeder Staat eine angepasste Währungspolitik verfolgen, während mit dem Euro alles über einen unpassenden Kamm geschoren wird. Das Ende eines solchen Zwangsgebildes kann laut Hannich nur im Zerfall liegen und diesen Zerfall und die Folgen beschreibt der Autor in dem vorliegenden Werk sehr einleuchtend und plastisch. Gleichzeitig gibt Hannich Tipps, wie man selbst im Fall der Fälle ungeschoren und verlustfrei aus genau dieser Katastrophe hervorgehen kann.