Für nichts auf dieser Welt würden die meisten Menschen ihr Augenlicht eintauschen. Und dennoch behandeln wir unsere Augen mit herzloser Nachlässigkeit, so die Autorin Kerstin Maria Herter. Mit Zahnpasta und Zahnseide, Creme und Lotion sowie Sport versuchen wir den Körper fit zu halten. Nur unsere Augen gehen leer aus. Das geht in Zukunft sicherlich ins Auge. Im wahrsten Sinne. Denn 90 Prozent aller digitalen Informationen nehmen wir durch das Nadelöhr Auge auf. Das bleibt nicht ohne Folgen. Die „digitale“ Krankenakte ist bereits heute gut gefüllt. Risiken und Nebenwirkungen des digitalen Konsums zeigen sich unter anderem in Form von Kopf- und Nackenschmerzen nach dem Tag am PC, brennenden Augen nach dem Surfen am Smartphone sowie unscharfer Sicht und oft Einschlafproblemen nach dem Lesen am Tablet. Heute ist unser Leben weitgehend digital. Das Smartphone ist immer dabei, das Buch wird digital gelesen, die wesentliche Arbeit verrichten viele am Bildschirm und zur Entspannung geht es am Abend an den Fernseher. Gerade bei jungen Leuten sind die Langzeitschäden für die Augen noch gar nicht absehbar.
Die Stress-Signale, die unser Körper sendet, bringen wir meist nicht mit den Augen in Verbindung. Dabei sollten wir der Gefahr ins Auge sehen und Warn-signale ernst nehmen. Und statt Tabletten zu schlucken und den Arzt nach Massage anzubetteln, sollten wir unseren Augen mehr Aufmerksamkeit schenken. Wer kann darüber besser schreiben als eine Frau, die sich täglich mit dem Auge beschäftigt: die Optikerin Kerstin Herter? Was wir für uns und unsere Augen tun können, um dem digitalen Stress zu entkommen, zeigt sie mit einer Vielzahl kleiner effektiver Tipps. Übrigens, es gibt ein Leben ohne Angry Birds. Mir hat am besten das Kapitel acht gefallen: „Offline. Luxus in seiner schönsten Form“. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß bei der Offline-Lektüre „Digitaler Stress“.