Praxishandbuch für Industrie und Handel
Autoren: Frank Romeike/Peter Hager
528 Seiten, gebunden
Euro 79,95 €
ISBN-13: 978-3-8349-0895-7
FinanzBuch Verlag, München 2009
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Von Dr. Stefan Hirschmann – In der Folge der jüngsten Finanzkrise wurden in einer weltweit durchgeführten Studie 350 Manager aus Banken und Versicherungen von der Economist Intelligence Unit zum Thema Risikomanagement befragt. 70 Prozent der Finanzprofis gaben an, dass die jetzt spürbaren Auswirkungen der Finanzkrise mit Lücken im Risikomanagement zusammenhängen. Doch nicht nur Finanzdienstleistungsunternehmen müssen in den nächsten Jahren ihr Risikomanagement professionalisieren.
Auch viele Unternehmen aus den Branchen Industrie und Handel haben in der Zwischenzeit erkannt, dass letztlich der Unternehmenserfolg maßgeblich davon abhängt, dass ein proaktives Risikomanagement die strategische und operative Unternehmessteuerung begleitet. Im Vorwort weisen die Autoren darauf hin, dass Risikomanager zukünftig darauf hinweisen müssen, wenn zwischen dem Willen, Renditechancen zu nutzen, und der Bereitschaft, Risiken vorausschauend einzuschätzen, ein Ungleichgewicht existiert. Risikomanager werden die Ampel auf „rot“ stellen, wenn ein Abwägen der erwarteten Rendite und der Risiken zum Ergebnis führt, dass das Grundprinzip einer wertorientierten (oder auch nutzenorientierten) Unternehmensführung verletzt wird.
Die Autoren weisen darauf hin, dass viele aktuelle Methoden des Risikomanagements blind sind für die Realität: „Auch in den vergangenen Jahren haben sich viele Unternehmen verhalten wie der Autofahrer, dessen Frontscheibe beschlagen ist und der deshalb mit Hilfe des Rückspiegels fährt […].“ In diesem Zusammenhang weisen die Autoren darauf hin, dass Unternehmen eher mit komplexen Netzwerken ohne einfache Ursache-Wirkungs-Logik vergleichbar sind.
Das in der zweiten Auflage erschienene Buch „Erfolgsfaktor Risikomanagement 2.0“ liefert fundierte Unterstützung zur praktischen (vor allem quantitativen) Umsetzung des Risikomanagement. Der Aufbau des Buches folgt dabei der Aufbau- bzw. Ablauforganisation von Unternehmen. Einen Schwerpunkt bilden die Kapitel „Wert- und risikoorientierte Unternehmensführung“, Risikomanagement im Einkauf und Verkauf“, „Risikomanagement in der Produktion“ sowie „Quantifizierung von Risiken im Finanzbereich“. Ein mathematischer Anhang erläutert die wesentlichen mathematischen Werkzeuge, die jeder Risikomanager im Industrie- und Handelsunternehmen beherrschen sollte.
Fazit: Seinem Untertitel „Methoden, Beispiele, Checklisten – Praxishandbuch für Industrie und Handel“ wird dieses fundierte und umfangreiche Nachschlagewerk in überzeugender Weise gerecht. Im Vergleich zu anderen Konkurrenzwerken zeichnet sich das Buch durch einen durchgehenden methodischen Tiefgang und eine erfrischend klare und verständliche Sprache aus.