Wie können Unternehmen von Künstlicher Intelligenz profitieren? Eine strategisch grundlegende Frage, die Ulrich Lichtenthaler, Professor für Management und Entrepreneurship an der International School of Management (ISM), in den Fokus seines Buchs „Integrierte Intelligenz“ stellt. Das macht er „durch eine Analyse der Möglichkeiten, in einem künftigen intelligenzbasierten Umfeld einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen und zu erhalten“. Dabei lässt er seine langjährige praktische Erfahrung einfließen.
Auch in der Finanzbranche wissen viele Firmen um die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz, setzen sie aber nicht aktiv ein. „Für die meisten Unternehmen steht der größte Teil der KI-Transformation noch bevor“, sagt der Autor und geht noch einen Schritt weiter: „Selbst Firmen, die glauben, bei KI auf einem guten Weg zu sein, schöpfen die strategischen Chancen von KI nicht aus, vom vollen Geschäftspotenzial daraus ganz zu schweigen.“ Das liege vor allem daran, dass die meisten Unternehmen im Grunde nur menschliche Arbeit durch KI ersetzen würden.
Dabei würden die Wechselwirkungen von künstlicher und menschlicher Intelligenz allzu oft unterschätzt – und das sei fatal. Denn diese Wechselwirkung sei die Basis dafür, dass Unternehmen neue Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle ausarbeiten können. Explizit lässt Ulrich Lichtenthaler die ethischen Dimensionen, die bei KI-Diskussionen oft eine Rolle spielen, außen vor. Allerdings geht er differenziert mit dem Thema Künstliche Intelligenz um und betont Chancen und Risiken bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz. Er sagt etwa: „Ja, KI wird neue Arbeitsplätze schaffen, aber auch menschliche Arbeit und Arbeitsplätze ersetzen.“
Lichtenthaler warnt davor, die Auswirkungen auf den Wettbewerb zu unterschätzen, denn er ist überzeugt, dass ein Unternehmen nicht erfolgreich auf dem Markt bestehen kann, wenn es KI nicht nutzt. Er macht die Dringlichkeit klar: „In vielen Branchen ist es jetzt an der Zeit, zu handeln.“ Dazu gehört auch die Finanzbranche, denn der Wettbewerb durch Big Techs, Neobanken und Start-ups ist voll im Gange. Gerade Deutschland ist aufgrund der großen Zahl an Banken ein hart umkämpfter Markt.
Der Autor weist zwar darauf hin, dass Künstliche Intelligenz durchaus ein Hype-Thema ist und der Wirbel darum mit der Zeit nachlassen wird. Gleichzeitig betont er aber, dass „die strategische Logik hinter der Nutzung von KI“ Bestand haben wird.
In seinem praxisnahen Leitfaden richtet Ulrich Lichtenthaler sich an alle Entscheider und entwickelt ein Tool zur Ausarbeitung von pro- und reaktiven strategischen Initiativen, schildert Risiken und Chancen bei den Fortschritten im Bereich KI sowie Herausforderungen bei der Implementierung und legt zielführende Denkansätze anschaulich dar.
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