Autor:Matthias Drobinski
Euro: 19,99
255 Seiten, gebunden
ISBN: 978-3-579-06595-3
Gütersloher Verlagshaus
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Spätestens seit dem Skandal um den Limburger Bischof Tebartz-van Elst wurden die Schreie aus der Gesellschaft sehr laut, dass es sich bei der Institution Kirche nur um ein System der Täuschung und Lüge handle. Die absolute Trennung von Staat und Kirche müsse endlich vollzogen werden. Doch selten sind die Dinge schwarz und weiß. Viel mehr ist die berühmt berüchtigte Grauzone auch in diesem Zusammenhang der treffendste Begriff für die gegebene Situation. Der studierte Theologe und Historiker, Matthias Drobinski, beschreibt in seinem Buch „Kirche, Macht und Geld“, wie das Verhältnis von Staat und Kirche sich zu dem Band entwickelte, das heute täglich diskutiert wird. Der Journalist formuliert dabei den Anspruch, dass er „weder einfach die Kirchenposition verteidigen noch einer laizistischen Verfassung das Wort reden“ wolle. Eher sei das Werk ein Plädoyer, um aus dem „alten Staat-Kirche-Verhältnis ein neues Religions-Gesellschafts-Verhältnis zu entwickeln“. Denn es müsse dem Wandel sowohl in den Kirchen als auch in der Gesellschaft gerecht werden.
Der Fokus liegt auf dem Kirchenrecht
Der historisch interessierte Mensch sucht in der Regel nach dem Ursprung eines gegebenen Zustands. Eine ähnliche Methode wählt Drobinski, indem er die Vorläufer des Staatskirchenrechts thematisiert und dabei unweigerlich im Römischen Reich landet. Nach dem Untergang dieser Metropole der Antike, verschrieb sich die Kirche dem Franken Karl dem Großen, der wiederum eine umfangreiche Christianisierung in seinem Reich umsetzte. Schon damals wusste die Kirche, dass man sich mit Machthabern gut stellen sollte, wenn man seine gesellschaftliche Position stärken wollte. Man muss kein Historiker sein, um zu sagen: Ja, die Kirche hatte und hat immer noch Macht.
Mit der Zeit gehen
So hangelt sich der Autor quer durch die Geschichte. Während die Verfassung der Weimarer Republik zwar eine Trennung von Staat und Kirche vorsieht, seien die beiden Pole de facto trotzdem „vielfach ineinander verwoben“. Die Frage, die sich für den Journalisten Drobinski stellt, ist: Wie nah bzw. wie fern müssen und dürfen die Kirchen dem Staat sein? Nun, für den Autor müsse das Verhältnis von Religion und Gesellschaft dringend gestärkt werden, da wir uns immer noch in einer Glaubensrepublik befänden. Auch wenn die Kirchenaustritte sich häufen, so verschwinde der Glauben ja nicht einfach, sondern er wandle und findet sich in einer individuellen und oftmals entkirchlichten Art und Weise wieder.
Der Mut zur Veränderung
Kirchen sind die größten Institutionen im Land, unabhängig von der konfessionellen Ausrichtung. Drobinski zeigt seinen Lesern mit fundierter Recherche auf, warum eine positive Zusammenarbeit von Staat und Kirche gut ist. Voraussetzung ist aber eine grundlegende Veränderung des Verhältnisses von Staat und Kirche.