Seit Januar 2007 gelten die im Rahmen von Basel II vereinbarten Vorgaben zur Eigenkapitalausstattung für Banken in Europa. Die USA haben bei der Gestaltung der Rahmenbedingungen für Basel II aktiv mitgewirkt. Umgesetzt wurden die Vorschriften in den USA nie. Gleiches droht nun auch Basel III.
Es konnte gar nicht schnell genug gehen, die Eigenkapitalvorschriften für Banken rund um den Globus zu verschärfen, hatte doch die Krise gezeigt, dass die Höhe des Eigenkapitals durchaus eine Auswirkung auf die Stabilität einer Bank innerhalb der Krise hatte. Und so wurde aus Basel II die Nummer III, welche zwischen 2013 und 2018 durch nationale Verordnungen umgesetzt werden sollte.
Die Finanz- und Bankenkrise ist – so mahnt auch jüngst der IWF – längst nicht überstanden, für viele Protagonisten ist jedoch schon ein Menge Gras über Subprimes und faule Kredite gewachsen. Aktuell gute wirtschaftliche Prognosen helfen das Böse der Vergangenheit zu vergessen und zu verdrängen. Und so mehren sich die Widerstände im US-Kongress Basel III im eigene Land umzusetzen, zumal die dort mit Mehrheit vertretenden Republikaner eh gegen eine schärferer Regulierung sind. Weiterer Hemmschuh bei der Umsetzung von Basel III in den USA, liegt in der Umsetzung des Dodd-Frank-Gesetzes, welches den Banken über 200 Regeln zur Umsetzung vorschreibt. Einige dieser Regel sind jedoch genau Gegenteilig zu den Regeln von Basel III anzuwenden.
Wenn es sich bewahrheitet, was viele Experten befürchten, dann waren die USA gerne Initiator und Exporteuer der Subprime-Krise in die ganze Welt. Waren auch gerne Gast in Basel, um der Restwelt Ihre Ansichten zur Regulierung von Banken in die Bücher zu schreiben. Aber wenn globale Ideen ernst werden, wird in den USA gerne gekniffen.
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