Der Zweite Weltkrieg brachte nie dagewesene Schrecken mit sich. Zu den verheerendsten dürfte sicherlich der Abwurf der beiden Atombomben über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki gehören. Doch gerade hier entstand eine unfassbare Geschichte, als sich der Manager der in Hiroshima ansässigen Teikoku Bank nach dem Abwurf bei E.H. Mosler, Präsident der Mosler Safe Company, in einem Brief bedankte.
Auch wenn die Stadt in großen Teilen zerstört war, hatten die Safes der Teikoku Bank und damit auch die sich darin befindenden Wertsachen die Bomben wohl unbeschadet überstanden. Der Manager lobte die Tresore dafür, dass sie stärker seien als die Kraft der Atombombe.
In einer Presseerklärung gab Mosler an, dass er neben dem Brief des Bankmanagers den Bericht eines US-Soldaten erhalten habe, in dem der nicht näher genannte Mann schildert, wie er die Ruinen des Kreditinstitutes besuchte und die Tresorräume in Augenschein nahm. Die Safes der Firma Mosler seien bis auf einige Brandspuren völlig unbeschadet gewesen. Dagegen wären die Tresore des japanischen Herstellers Takeucho in einem weiteren Tresorraum durch die Explosion völlig zerstört worden.
Bomben beleben Moslers Geschäft
Die Firma Mosler nutzte sowohl den Bericht des Soldaten als auch das Dankesschreiben des japanischen Bankmanagers, um für ihre Produkte zu werben – für uns heute unvorstellbar, doch die Kampagne hatte Erfolg. In den späten 1950er-Jahren wollte Mosler die Widerstandsfähigkeit der Tresore erneut unter Beweis stellen.
Dazu brachte das Unternehmen einen Safe in das Nuklear-Testgelände in der Wüste Nevadas. Auch hier überstand der Tresor die Sprengung der Atombombe. Die Auftragslage erlebte vor allem durch den anschließenden Kalten Krieg ein Hoch, sodass das Unternehmen sogar eine neue Abteilung einsetzen musste, um die hohe Anzahl an Kaufverträgen zu bearbeiten. Unter den Kunden war auch die US-Regierung, die einen speziell entworfenen Safe für die Unabhängigkeitserklärung bestellte. Der Safe befindet sich bis heute im Kongress-Bunker im Greenbrier Hotel in West Virginia.
2001 musste das Unternehmen allerdings nach 153 Jahren schließen. Auch die Teikoku Bank stellte 1967 ihre Geschäfte ein. Das Gebäude ist heute als “Hiroshima Andersen” bekannt und wurde zunächst von der Takaki Bäckerei erworben und grenzt heute an die Hondori Shopping Arkaden.
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