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Walled Garden – was blüht Banken im Plattformgeschäft?

Banken, Fintechs und die ewige Frage nach der Digitalisierung – der Begriff „Walled Garden“ fällt in diesem Zusammenhang oft. Doch, was ist hierbei mit „umzäunten Gärten“ gemeint?


Banken, Fintechs und die ewige Frage nach der Digitalisierung. Der Begriff „Walled Garden“ fällt in diesem Zusammenhang oft. Doch, was ist hierbei mit „umzäunten Gärten“ gemeint?

Zunehmende Konkurrenz durch Fintechs und neue Wettbewerber, Schwierigkeiten bei der Digitalisierung sowie die Angst vor dem Verlust der Kundenbindung, nicht zu vergessen auch die drohende Übermacht der Big Techs – wie soll die Zukunft der klassischen Banken aussehen?

Markus Pertlwieser, ehemaliger Digitalstratege der Deutschen Bank, war der Meinung, dass das Geldhaus ein Plattform-Unternehmen werden müsse. Seine Idee stieß im Kreditinstitut offenbar nicht überall auf offene Ohren, auch da sie nicht mit den dortigen Sparplänen im Einklang stand. So verließ Markus Pertlwieser die Deutsche Bank im April 2020.

So, wie es die Tech-Riesen vormachen

Auch viele Experten sehen in plattformbasierten digitalen Banksystemen eine mögliche Lösung für die Zukunft. In diesem Zusammenhang ist oftmals von einer Walled-Garden-Strategie die Rede.

Doch was ist das, Walled Garden? Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff „umzäunte Gärten“ und er beschreibt eine Plattform, die seitens des Herstellers beschränkt ist. Man spricht in diesem Zusammenhang oftmals auch von geschlossenen Plattformen oder geschlossenen Systemen, da die Betreiber die Nutzung ihrer Daten auf ihre eigene Plattform beschränken. Im Gegensatz zu offenen Plattformen, die Nutzer uneingeschränkter verwenden können.

Besonders die Tech-Riesen aus dem Silicon Valley verfügen über wertvolle Daten von Milliarden Nutzern und können so gezielt Werbung schalten.

Mit Walled-Garden-Strategie fit für die Zukunft?

Und Banken? Sie haben es in der digitalen Welt nicht immer leicht. Kaum ein Kunde ist mehr essentiell auf die persönliche Beratung in der Filiale angewiesen. Prozesse und Entscheidungen laufen digital ab. Banken verfügen zwar nach wie vor über viele Daten, oft wird ihnen aber nachgesagt, diese nicht effektiv zu nutzen. Fintechs, Neobanken und Big Techs können mit leicht handelbaren Plattformen trumpfen und verfügen meist über bessere Methoden, die durch Nutzung entstehenden Daten auszuwerten.

Das drängt die traditionellen Finanzinstitute in die Ecke. Also müssen neue Digitalstrategien her. Hier kommen Walled-Garden-Ansätze ins Spiel. Konkret bedeutet das, dass Banken eine digitale Plattform auf den Markt bringen, auf der Anwendungen angeboten werden. Das können hauseigene oder auch externe sein. Wichtig ist, dass die Plattform nicht mit Konkurrenz-Anwendungen vereinbar ist.

Für Banken sind Walled-Garden-Ansätze insofern erfolgversprechend, als dass sie so in der Lage sind, digitale Ökosysteme aufzubauen und Kunden von einem Ort aus Zugang zu verschiedenen Service haben. So erhöhen Walled-Garden-Ansätze Kundenbindung und -zufriedenheit enorm – und das ist zukunftsträchtig. Denn nicht nur in der Finanzbranche gilt: Plattform werden oder sterben.

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