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2008: Rettung in der Krise – Lloyds TSB übernimmt Halifax Bank of Scotland (HBOS)

Am 18. September 2008 gab die Lloyds TSB die Übernahme der Halifax Bank of Scotland (HBOS) bekannt. Damit war das Ende der sieben Jahre zuvor gegründeten „neuen Kraft im Banking Großbritanniens“ besiegelt.


Am 18. September 2008 gab die Lloyds TSB die Übernahme der Halifax Bank of Scotland (HBOS) bekannt.

Im Jahr 2001 fusionierte die Halifax mit der Bank of Scotland (BoS) zur Halifax Bank of Scotland (HBOS plc). BoS-Vorstandsvorsitzender Peter Burt bezeichnete die Fusion als einen der aufregendsten Deals in der Finanzindustrie seit langer Zeit.

2008, also nur sieben Jahre später, wurde die in Not geratene Hypothekenbank für eine Summe von rund 15,47 Milliarden Euro übernommen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen traf der Vorstand einige von der Financial Service Authority (FSA) kritisierte Entscheidungen im Vorfeld der Finanzkrise und zum anderen war die Bank auf die Krise selbst nicht ausreichend vorbereitet.

Bereits im Januar 2004 bezeichnete die FSA die Bank als einen „Unglücksfall, der nur darauf warte einzutreten“ („accident waiting to happen“). Diese Aussage wurde jedoch im darauffolgenden Arrow-review der FSA widerlegt, stattdessen gibt man im Bericht an, dass sich das Risiko-Profil der Bank verbessert habe.

Danach wurde es erst einmal ruhig um die HBOS – bis das Kreditinstitut im Januar 2006 neue Zweige in Irland erschloss und somit den irischen Banken die erste Konkurrenz seit 126 Jahren bescherte. Auch hier warnte die FSA. Die Aufsichtsbehörde sah die Wachstumsstrategie als Risiko für die gesamte Gruppe an. Darüber hinaus trat im selben Jahr der bisherige HBOS-Vorstandsvorsitzende James Crosby zurück und übergab Andy Hornby das Ruder.

Die HBOS wird Teil der Lloyds Banking Group

2008 wies das Kreditportfolio der Bank Probleme auf. Auch die Profite brachen um 70 Prozent ein. Als dann im September 2008 die US-amerikanische Bank Lehman Brothers Konkurs anmeldete, war die HBOS nicht auf die Auswirkungen vorbereitet. Um die finanzielle Stabilität zu verbessern, machte Lloyds TSB der Hypothekenbank daraufhin ein Übernahmeangebot. HBOS willigte ein. Im Januar 2009 wurde der Deal vollständig abgeschlossen. Damit war die HBOS Teil der neugeformten Lloyds Banking Group.

In den Folgejahren untersuchte die FSA die Handlungen der HBOS weiter und konnte so einen Betrugsfall in einer HBOS Niederlassung in Reading aufdecken. Auch das Verhalten der Bank of Scotland wurde verurteilt. Die FSA sah die Priorisierung von Wachstum über Sicherheit in Anbetracht der sich anbahnenden Krise als schwerwiegendes Fehlverhalten.

Heute hat sich die Lloyds Banking Group an die Spitze der britischen Retailbanken katapultiert und betreut mehr als 25 Millionen Kunden. Unter ihrem Namen haben sich neben Lloyds und HBOS noch weitere Traditionshäuser vereint. Darunter finden sich etwa die Birmingham Midshires, Cheltenham & Gloucester und die Scotish Widows.

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