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25. Oktober 1929: Schwarzer Tag für Europa

Am Freitag, dem 25. Oktober des Jahres 1929 erreichte Europa die Nachricht über den Zusammenbruch der New Yorker Börse, welcher die Weltwirtschaftskrise auslöste. Dieser „schwarze Freitag“ sollte entscheidenden Einfluss auf den weiteren Verlauf der Geschichte Europas haben.


Die Bezeichnung „schwarzer Freitag“ vermittelt heutzutage nur wenig ihres ursprünglichen Schreckens. Nicht nur weil der Beginn der Weltwirtschaftskrise am 24. bzw. 25. Oktober des Jahres 1929 schon fast 90 Jahre zurückliegt, sondern auch weil der Begriff mittlerweile auch in Deutschland von dem amerikanischen Shopping-Feiertag vereinnahmt wurde. Tatsächlich hat der Freitag nach Thanksgiving, der als Black Friday bekannt ist, aber nichts mit dem Börsencrash zutun und nimmt seinen Namen laut einer populären Theorie daher, dass an diesem umsatzstarken Tag viele Händler die Chance haben, statt roter Zahlen schwarze zu schreiben. Da die Nachricht des Zusammenbruchs der New Yorker Börse aber am 24. Oktober durch die Zeitverschiebung erst am 25. Oktober in Europa eintraf, spricht man hier in diesem Zusammenhang vom schwarzen Freitag und in den USA vom schwarzen Donnerstag.

Was geschah am 25. Oktober 1929?

Als sich die USA in den sogenannten „goldenen“ 1920ern in einer Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs befanden und der Dow Jones einen Rekordstand von 331 Punkten erreichte, investierten große Teile der Bevölkerung ihr Geld in Aktien, auch jene, die nicht über ausreichend eigenes Vermögen verfügten. Jeder wollte am Boom teilhaben. Also nahmen sie bei Banken Kredite auf und hofften, dass sie diese mit dem erwarteten Gewinn an der Börse zurückzahlen können. Doch die guten Zeiten konnten nicht ewig dauern: Als der Dow Jones im Oktober 1929 nicht mehr stieg, breitete sich zuerst Unsicherheit und später am 24. Oktober auch Panik unter den Anlegern aus. Am darauffolgenden (schwarzen) Dienstag versuchten alle Investoren gleichzeitig ihre Aktien zu verkaufen. Es folgten die große Depression in den USA und die Weltwirtschaftskrise.

In Europa wurde Deutschland besonders hart von der Krise getroffen. Nachdem sich die junge Weimarer Republik in den 1920er langsam festigen konnte und sich unter anderem mit Hilfe amerikanischer Darlehen auch die deutsche Wirtschaft teilweise von den Folgen des Versailler Vertrags erholte, brachte die Weltwirtschaftskrise erneut Massenarbeitslosigkeit und Armut. Mit ihr konnten demokratiefeindliche Parteien, die mit falschen Versprechungen für das Ende der geschwächten Republik warben, die Unterstützung großer Teile der Bevölkerung gewinnen. Und der Rest ist Geschichte.