Radikale Filialschließungen!

Bedeutet Modernisierung gleichzeitig die Schließung von Filialen? Die Sparkasse Vogtland scheint dieser Auffassung zu sein.


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Galt die Sparkasse einst als Hort des traditionellen Bankgeschäfts, treffen die digitalen Errungenschaften des 21. Jahrhunderts auch sie. Genauer gesagt: erst einmal die Sparkasse Vogtland. Und hier kann man schon von einem radikalen Schritt sprechen, denn 26 von 53 Filialen sollen bis Ende November geschlossen werden. Der Grund: die Sparkassen-App soll laut dem Präsidenten des Sparkassenverbands, Georg Fahrenschon, 192-mal im Jahr pro Kunde aufgerufen und verwendet worden sein. Der Gang in die Filiale kann man einer Hand abzählen. Die Schlussfolgerung ist klar: Das Geschäftsstellennetz muss umgestellt werden.
Die Sparkasse Vogtland folgte dieser Idee und will sich zunehmend auf das Online-Banking konzentrieren. Hinzu kommt, dass immer weniger Menschen in der Region leben und somit die Nachfrage nach einem flächendeckenden Filialnetz nicht mehr so gegeben ist wie in einer Großstadt wie Hamburg oder Berlin. Der demografische Wandel macht sich gerade in ländlichen Regionen immer mehr bemerkbar. Selbst in Landeshauptstädten wie Düsseldorf sind derartige Phänomene keine Seltenheit. Schließlich will die dort ansässige Stadtsparkasse die Zahl der personalbesetzten Filialen um 18 Standorte auf 46 senken.

Modernisierung der Filialen läuft parallel

Neben diesen Schließungen versprechen sich die Entscheider viel von der Möglichkeit, die verbliebenen Filialen entsprechend digital aufzurüsten und das Angebot für den Kunden des 21. Jahrhunderts zu modernisieren. Vielleicht bieten Fintechs die Lösung für die infrastrukturellen IT-Probleme tradierter Bankhäuser. Wir Banker müssen wohl einsehen, dass diese jungen und dynamischen Unternehmen auch Geldhäuser gewinnbringend unterstützen können. BANKINGNEWS berichtete bereits, dass sich viele der Startups für Partnerschaften mit etablierten Banken interessieren und es bereits eine Vielzahl erfolgreicher Kooperationen gibt.
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