Auf jedem Schiff, das dampft und segelt, gibt es einen, der die Sache regelt. Aus strategischer Unternehmenssicht ist dieses Sprichwort die entscheidende Überlebensformel. Wir brauchen Vorstände und Geschäftsführer, die Strategien entwickeln und die Richtung vorgeben.
Wer sich nur mit Regulatorik beschäftigt, tritt auf der Stelle. Wer sich darauf konzentriert, bei einer BaFin-Prüfung ein mängelfreies Zeugnis ausgestellt zu bekommen, der verspielt seine eigene Zukunft. Als Charles Darwin vom Überleben der am besten angepassten Spezies sprach, hatte er die gesamte Umwelt im Blick, nicht nur einen ganz kleinen Ausschnitt. Übrigens geht es nicht darum, dass alle genau die gleiche Überlebensstrategie entwickeln. Einwandfrei umgesetzte Regulatorik jedenfalls sorgt nicht allein dafür, dass wieder mehr Kunden in die Filialen strömen.
Die entscheidende Erkenntnis: Banken müssen ein Unternehmergen entwickeln. Unternehmer ist, wer am Unternehmen arbeitet und nicht im Unternehmen. Im Unternehmen arbeiten die Manager und die Fachkräfte. Regulatorische Anforderungen zielen ins Unternehmen, sie prallen nicht am Unternehmen ab. Deshalb dürfen sich die Vorstände und Geschäftsführer – natürlich stehen sie weiterhin dafür gerade – darum nicht mehr selbst kümmern. Das ist nicht mehr ihre Aufgabe.
Stellen Sie sich eine Dschungelsafari vor. Mit Macheten und Proviant schlagen sich die Fachkräfte durch den Wald und die Manager kümmern sich um tadellose Ausrüstung. Was tun dabei die Unternehmer? Die sitzen auf dem Baum und geben die richtige Richtung vor. Sie behalten den Wald im Blick, den andere vor lauter Bäumen nicht sehen.