In der Bankbranche geht der allgemeine Umbruch mit weiteren einschneidenden Veränderungen einher. Die zunehmende Regulierung erfordert von IT- und Fachabteilungen immense Anpassungen und nach wie vor erschwert das beschädigte Image der Branche die Mitarbeitergewinnung und -bindung. Führungskräfte müssen sowohl die Unternehmens- als auch die Personalstrategie auf die sich wandelnden Rahmenbedingungen anpassen und zukunftsfähige Geschäftsmodelle am Markt etablieren.
Die Arbeitnehmer-Generation Y
Denn bei all den Veränderungen, die Banken zu bewältigen haben, ist die wichtigste Ressource der Mensch. Es gilt, eine Balance zwischen personellen Umstrukturierungen, der Weiterentwicklung des Mitarbeiterstamms und der Rekrutierung von Nachwuchskräften zu schaffen, bei der jeder Mitarbeiter die eigenen Stärken zur Erreichung der Unternehmensziele einsetzt. Das ist keine leichte Aufgabe, zumal Berufseinsteiger heute vollkommen andere Vorstellungen von Karriere und Beruf haben als Bewerber noch vor zehn Jahren. Die Unternehmen sollten sich darauf einstellen, denn im Jahr 2020 wird die Generation Y weltweit mehr als ein Drittel der berufstätigen Bevölkerung stellen.
Banken müssen sich wandeln, flexibler werden und auf die neue Generation von Mitarbeitern eingehen. Denn aktuell gibt es ein großes Ungleichgewicht zwischen den Ansprüchen der Arbeitgeber und den Wünschen der Arbeitnehmer. Berufseinsteiger möchten ihren Alltag mit flexiblen Arbeitszeiten, Sabbatical, hoher technischer Ausstattung und Home Office bewältigen. Darauf haben sich die meisten Unternehmen jedoch noch nicht eingelassen, wodurch die Schwierigkeit steigt, Positionen zu besetzen.
Anforderungsprofile werden komplexer
Das macht sich vor allem bei der Suche nach Vertriebsmitarbeitern bemerkbar. Denn trotz allgemeiner Zurückhaltung in Bezug auf Neueinstellungen im Bankensektor ist die Nachfrage nach Privat- und Firmenkundenberatern konstant hoch. Über alle Einsatzbereiche hinweg lässt sich der Trend beobachten, dass die gesuchten Profile immer komplexer werden, da Banken nach wie vor sehr stark auf fachliche Qualifikationen achten. Daneben wird ein hohes Maß an IT-Know-how in Form von Programmierung oder Entwicklung benötigt. Digitalisierung und Automatisierung gewinnen weiter an Bedeutung und auf diese Veränderungen müssen Unternehmen und Mitarbeiter gleichermaßen flexibel reagieren.
Besonders in Deutschland setzen Arbeitgeber dabei auf Fortbildung. In einer internationalen Studie der ManpowerGroup geben 87 Prozent der hierzulande befragten Unternehmen an, ihre Mitarbeiter mit internen Schulungen auf die Jobs der Zukunft vorbereiten zu wollen, international sind es 79 Prozent. Externe Schulungen wollen 85 Prozent ihren Angestellten anbieten, international nur 70 Prozent.
Lebenslanges Lernen
Insbesondere in der Bankenwelt erfordern die sich ständig verändernden Anforderungen ein lebenslanges Lernen. Ziel ist es, alle Mitarbeiter auf einem qualitativ hochwertigen Niveau zu schulen und in die Lage zu versetzen, Marktgegebenheiten und interne Veränderungen schnell und effizient meistern zu können.
Intensive Kommunikation
Die Anforderungen an den Banker von heute sind also sehr vielschichtig. Eine hochwertige Ausbildung, entweder an den Hochschulen oder als Bankkaufmann/-frau, ist nach wie vor die Basis für einen Einstieg in die Bankenwelt. Das allein reicht jedoch nicht aus, denn der Grad der Technisierung erfordert eine hohe IT-Affinität, die Bereitschaft, sich permanent weiterzubilden, und ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. Dies wirkt sich wiederum auf den gesamten Recruiting-Prozess aus. Ein enger Austausch mit den Ansprechpartnern ist essentiell, um schnell und effizient die am besten passenden Ressourcen zur Verfügung stellen zu können. Nur über eine intensive Kommunikation kann es gelingen, neben der Fachqualifikation auch viele Informationen über soziale Kompetenzen zu erhalten und die vakante Stelle schlussendlich erfolgreich zu besetzen.