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Guten Morgen, heute ist Montag, der 14. Juni 2010! Söhne Spaniens: Finanzmarktexperten sehen das Land mit den Wirtschaftsproblemen als WM-Favorit Söhne Belgiens: Das Ergebnis der Parlamentswahl könnte die Marktstimmung belasten Söhne Mannheims: ZEW-Index wird schwächer erwartet, Marktstimmung zu Wochenbeginn ist aber gut Spanien wird Fußballweltmeister – jedenfalls wenn es nach unserer repräsentativen Umfrage unter Finanzmarktspezialisten…


Guten Morgen, heute ist Montag, der 14. Juni 2010!

  • Söhne Spaniens: Finanzmarktexperten sehen das Land mit den Wirtschaftsproblemen als WM-Favorit
  • Söhne Belgiens: Das Ergebnis der Parlamentswahl könnte die Marktstimmung belasten
  • Söhne Mannheims: ZEW-Index wird schwächer erwartet, Marktstimmung zu Wochenbeginn ist aber gut

Spanien wird Fußballweltmeister – jedenfalls wenn es nach unserer repräsentativen Umfrage unter Finanzmarktspezialisten (= die Leser der Overnight Impressionen) geht. Mit 22,1% der abgegebenen Stimmen erhielt "die Staatsanleihe unter den Weltmeistertipps" deutlich mehr Stimmen als Argentinien (18,2%) und Deutschland (17,6%). Die Niederlande landeten mit 13,1% auf dem vierten Platz. Nahezu jeder Teilnehmer, der seine Stimme den "Käsköppen" gab, kommentierte seinen "Bauchschmerzen-Tipp" mit "Ich hasse mich selbst dafür" oder "ich wähle die Schlimmste aller Möglichkeiten". Hinter Brasilien mit 10,9% der Stimmen liegt der "Black Swan-Tipp" England (5,9%) auf Platz 6. Bemerkenswert: Niemand votierte für "Großbritannien". Weitere Stimmen gingen an "das Land, welches als nächstes Geld von der Weltbank kriegt", sowie an die nicht aktiv bei der WM teilnehmenden Teams von Österreich, Schalke 04, Rapid Wien oder auch Frankreich. Deutschland wird als Weltmeister gesehen, "wenn wir nicht vorher rausfliegen", und sollte es nicht klappen, "gibt’s danach sowieso ein Rettungspaket".

Der Umfrage vom Freitag zufolge sehen Deutschland mehr als 80% der Leser maximal als "Fize-Weltmeister". Nach dem grandiosen Vierzunull gegen vollkommen überforderte Fünftkontinentler sähe das wahrscheinlich schon ganz anders aus. Stellt sich die Frage, wie die Finanzmarktprofis die Wachstumsaussichten Deutschlands vor diesem Spiel bewerteten. Das Ergebnis dieser Umfrage bekommen wir morgen im Rahmen des ZEW Index geliefert. Erwartet wird ein leichter Rückgang. Durchaus möglich, dass dies im allgemeinen Vuvuzela-Getöse an den Märkten untergeht. Denn marktbeherrschend dürfte die Schuldenkrise in Europa bleiben. In diesem Zusammenhang möchten wir hervorheben, dass Herr Ackermann von der Deutschen Bank seine Meinung zu Griechenland geändert hat. Anfang Mai äußerte er noch gewaltige Zweifel an der Fähigkeit des 0:2-Landes, seine Schulden zurückzahlen zu können. Der griechische Premier Papandreou habe Ackermann mit seinen aggressiven Spar- und Reformplänen aber überzeugt, weshalb der DB-Chef nun "Vertrauen" in die Zahlungsfähigkeit des Landes entwickelt.

Stimmungsbelastend für die Märkte könnte indes der Ausgang der vorgezogenen Parlamentswahl in Belgien sein. Nach mir vorliegenden Pressemeldungen hat dort eine Partei mit dem Kürzel "N-VA" gewonnen. Die "Neu-Flämische Allianz" strebt angeblich ultimativ eine Unabhängigkeit Flanderns und damit eine Spaltung des Landes an. Belgische Staatsanleihen kamen in den vergangenen zwei Wochen spürbar unter Druck. Ferner stellt das Land ab Juli die rotierende Ratspräsidentschaft der Europäischen Union. In Anbetracht der sich auftürmenden Agenda von Wirtschaftsregierung über Stabilitätspaktverschärfung und Bankenabgabe bis hin zu Short-Selling- und Long-Vuvuzela-Verboten eine nicht gerade glückliche Entwicklung. Vermutlich deshalb werden die Staats- und Regierungschefs der EU bereits auf ihrem Gipfel am kommenden Donnerstag versuchen, so viele dieser Themen wie möglich in trockene Tücher zu bekommen.

Die Stimmung an den Finanzmärkten präsentiert sich heute früh aufreizend lässig. Der Nikkei sichert sich ein Plus von 1,8%, und auch die US Aktienfutures bewegen sich deutlich im grünen Bereich (+0,6%). US Staatsanleihen handeln schwächer, wohingegen der Euro – dank Poldi & Co. – ein Ein-Wochen-Hoch von 1,22 erreicht. Das Motto lautet: Keine schlechten Nachrichten aus Europa sind guten Nachrichten. Hoffen wir, dass die Entwicklungen in Belgien (nicht bei der WM) an den Finanzmärkten ignoriert werden…

Pursis Eckball:
Der Anstoß gegen Australien verzögerte sich,
weil Torwart Neuer sein Badetuch aus dem Tor entfernen musste.
Deutsche im Urlaub, immer das gleiche…
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Kornelius Purps
Fixed Income Strategist
Director
MRE4FI
UniCredit Research

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Kornelius Purps Corporate & Investment Banking
UniCredit Bank AG

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