So werden etwa dramatische Geschichten von Drohnen erzählt, die in gefährliche Gebiete fliegen und nie zuvor da gewesene Einblicke in Katastrophengebiete geben. Andere Artikel zeichnen ein weniger dramatisches Bild. So können Drohnen etwa zur Unterstützung eingesetzt werden, wenn Gutachter ein durch Hagel in Mitleidenschaft gezogenes Dach begutachten. Kein Zweifel – Drohnen stellen für die Versicherungsbranche ein maßgebliches Tool dar. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Versicherungsträger ausreichend dafür vorbereitet sind, die Informationen, welche mittels Drohnen bereitgestellt werden können, wirklich vollumfänglich auszuwerten.
Entscheidender Vorteil gegenüber anderen Medien
Das Design einer Drohne ist zunächst zwar dynamisch und aufregend. Ihre Wirkung neu und anders. Letztlich stellt sie dennoch nur einen weiteren Kommunikationskanal dar, welcher es im Rahmen eines Versicherungsfalles ermöglicht, geltend gemachte Ansprüche versicherungstechnisch zu bearbeiten. Somit steht dieses neue Medium pragmatisch gesehen in einer Reihe neben Fax, E-Mail-Server, Poststellen und menschlichen Anspruchsprüfern. Im Vergleich bieten Drohnen jedoch einen entscheidenden Vorteil: Je nach Versicherungsfall können sie von Anfang an deutlich mehr Informationen liefern als die anderen genannten Mittel. Dies ist zunächst einmal positiv. Denn damit Versicherungsansprüche bearbeitet werden können, ist eine Vielzahl an Informationen nötig, die möglichst in unterschiedlichen Formaten erbracht werden sollten. Die maßgebliche Frage allerdings lautet: Wohin gehen die Informationen? Ermöglicht es die Beweiserbringung durch die Drohne, Ansprüche zu rationalisieren oder noch besser, den ganzen Anspruchsprozess einfach zu übergehen? Wird sich dadurch vielleicht auch die Akzeptanz von Risiken grundsätzlich ändern?
Beschleunigung durch Automatisierung
Versicherer, die eine automatisierte Erfassungslösung verwenden, können alle Informationen ab dem Moment, an dem die Anzeige eines Anspruchs bzw. Verlusts eingeht, zentral sammeln und verwalten. Die zuständigen Sachbearbeiter haben damit jederzeit Zugriff auf alle benötigten Informationen. Das hilft Versicherern nicht nur dabei, die Bearbeitung der Ansprüche zu beschleunigen, vielmehr können wesentlich validere Entscheidungen getroffen werden. Positiver Effekt sind eine Reduzierung des Risikos sowie eine verbesserte Compliance.
Der Versicherer Ageas Insurance Limited mit seinen ca. sieben Millionen Kunden gilt als der drittgrößte private Versicherer für Autoversicherungen in England. Über 450 Mitarbeiter bearbeiten mehr als 60.000 Ansprüche. Im Zuge ihres Wachstums kam die Schadensregulierung an ihre Grenzen, setzte ihre Prozesse rund um die Informationsgenerierung auf den Prüfstand und entschied sich für ein Content Management System. Damit ist die Ageas jetzt deutlich besser in der Lage, alle anspruchsbezogenen Informationen effizient zu erfassen. Ergebnis sind eine noch fundiertere Grundlage für valide Entscheidungen durch die Sachbearbeiter sowie ein verbesserter Kundenservice.
Wenn Sie ein Versicherungsträger sind, lassen Sie sich durch den Drohen-Hype nicht verunsichern. Drohnen haben im Rahmen der Informationsgenerierung auf jeden Fall ihre Berechtigung.
Fast noch wichtiger ist jedoch die Art und Weise, in der die Versicherungen die gewonnenen Daten auswerten und managen können. Für eine professionelle Schadensbearbeitung wird auch weiterhin in den meisten Fällen keine Drohne nötig sein, eine sinnvolle Datenauswertung kann jedoch selbst bei Standardfällen einen hohen Mehrwert bieten. Für Versicherungsträger stellt eine Drohne eine attraktive Erweiterung des Fuhrparks zur Datenerfassung dar; ein noch solideres Investment in die Zukunft dürfte dagegen die Wahl einer zukunftsfähigen Software zur Informationsverarbeitung sein.