Stell Dir vor es gibt Geld …

… und keiner will  es haben. In schwierigen Zeiten die richtige PR-Startegie einzuschlagen ist nicht einfach. Klar ist nur: Wie man es macht. Man macht es falsch. In Zeiten, in denen die Bundesbürger am liebsten einmal pro Woche bei ihrer Bank vorbeischauen wollen, um sich das Gesparte zeigen zu lassen, ist das oberste Gebot für…


… und keiner will  es haben. In schwierigen Zeiten die richtige PR-Startegie einzuschlagen ist nicht einfach. Klar ist nur: Wie man es macht. Man macht es falsch.

In Zeiten, in denen die Bundesbürger am liebsten einmal pro Woche bei ihrer Bank vorbeischauen wollen, um sich das Gesparte zeigen zu lassen, ist das oberste Gebot für die PR-Strategen: 

Vertrauen schaffen. 

    Was liegt da näher, als der Nation zu verkünden, dass staatliche Hilfe für das eigene Haus nicht in Frage kommt. Im Kern ging es der Deutschen Bank wohl darum, Stabilität und Stärke zu demonstrieren und am Wochenende hat Dr. Ackermann genau dies bekräftigt. Hätte die größte deutsche Bank als Erste die Finger gehoben und ein paar Milliarden beansprucht, so hätte die Kritik wahrscheinlich gelautet, dass die Großen den Kleinen alles wegnehmen. Nicht auszudenken, wenn die Deutsche Bank als erste Bank Bedarf an der Stütze angemeldet hätte, auch dann hätte es bestimmt harsche Kritik gehagelt, getreu dem Motto wenn die Großen schon Hilfe brauchen, wie kaputt sind denn dann die Kleinen?. 

    

 

 

Einst selbstbewusste Vorstände verkünden nun, dass Ackermann ihnen den Griff in die Staatskasse mächtig versalzen hätte. Aber kann der Vorstand der einen Bank für die Taten oder Nichttaten anderer Banken verantwortlich zeichnen? Die einfachste Lösung kommt aus Baden-Württemberg. Banken sollten gezwungen werden, die Hilfe in Anspruch zu nehmen, so Jaschinski, Chef der LBBW. Die Hilfe sei für die Realwirtschaft gedacht, nicht für die Banken, da hätte die politische PR versagt! Als die LBBW eine Prüfung der Mittel angekündigt habe, sei Geld bei der Bank abgezogen worden. So blieb der LBBW nichts anderes übrig, als zu verkünden, man brauche kein Geld. Bleibt die Frage: Was ist denn nun die Wahrheit? Denn die Übernahme der SachsenLB war bestimmt keine leichte Kost für die Schwaben. 

    Für das politische Lager ist die angespannte Diskussion um die Frage, wer denn nun Geld will, bekommt und verdient hat, sehr praktisch. Lenkt es doch von der aktuellen Situation rund um die Landesbankenszene ab. Derzeit sind es vor allem Banken mit öffentlich rechtlichem Einfluss, die nach Hilfe aus Berlin schreien. Banken, in denen vor allem Politiker, ehemalige Politiker oder Personen aus dem öffentlichen Dienst in den Aufsichtsgremien sitzen. 

    Das Eilgesetz zur Rettung der Banken ist schneller genehmigt worden, als Banken in ihren Bilanzen nach Löchern suchen konnten. Dennoch war es die 

BayernLB, die als erstes „hier“ geschrieben hat. Zu schnell? Schon die HypoRealEstate musste nachrechnen und stellte dabei fest, sich verrechnet zu haben. Diesmal wurden die Eigner der BayernLB von der Höhe des Kapitalsbedarfs überrascht. 6,4 Milliarden Euro sollen in die Landeshauptstadt fliessen. 

    Das kostete bereits Politikern das Amt und nun wahrscheinlich auch dem Vorstand den Job, denn dessen Vorstandsvorsitzender Michael Kemmerer, erst seit Februar im Amt, hat seinen Job mit dem Versprechen begonnen, eine offene und vor allem transparente Kommunikation zu pflegen. So offen war dies scheinbar für die Eigner nicht.