The American, sorry Spanish Way of Banking!

cm – Die Finanzkrise greift immer noch um sich und scheinbar alle Banken schreiben negative Schlagzeilen. Alle? Nein! Ein paar, genau zwei, scheinen sich aus der Maße herauszuheben. Die beiden spanischen Großbanken, Banco Bilbao und Banco Santander, können trotz Finanzkrise Milliardengewinne ausweisen. In Zahlen bedeutet das für das Jahr 2008 einen Nettogewinn bei der Banco…


cm – Die Finanzkrise greift immer noch um sich und scheinbar alle Banken schreiben negative Schlagzeilen. Alle? Nein! Ein paar, genau zwei, scheinen sich aus der Maße herauszuheben.

Die beiden spanischen Großbanken, Banco Bilbao und Banco Santander, können trotz Finanzkrise Milliardengewinne ausweisen. In Zahlen bedeutet das für das Jahr 2008 einen Nettogewinn bei der Banco Bilbao von 5 Mrd. Euro und bei der Banco Santander stolze 8,9 Mrd. Euro. Letzter übertrifft damit sogar das Vorjahresergebnis um sagenhafte 9,4%. 

Natürlich werden auch diese Ergebnisse von der Krise beeinträchtigt. So drücken Rückstellungen für mögliche Kreditausfälle auf den Erfolg. Auch der Madoff-Skandal belastet die beiden spanischen Institute. Ein Betrag von etwa 1,7 Mrd. Euro musste aufgrund des enormen Betrugsfalles im Zusammenhang mit dem US-Fonds abgeschrieben werden. Dennoch bleibt am Jahresende ein satter Gewinn! 

Die Gründe, warum die beiden Geldhäuser der Krise trotzen, sind dabei vielfältig und breit gestreut. Zum einen ist man sehr wenig in das Investmentbanking involviert, die Geschäftsstrategie bezieht sich eher auf das Massengeschäft mit Privatkunden. Zum anderen sind die Auflagen seitens der Finanzaufsicht in Spanien deutlich strenger als in anderen Ländern. Dadurch haben die Banken weniger Spielraum um mit hoch spekulativen Wertpapieren zu handeln. Die sehr hohen Rückstellungen für das Kreditgeschäft helfen ebenfalls der Aufbesserung der Bilanzen. Diese wurden durch Auflagen der Zentralbank Mitte der 90er Jahre geschaffen und können nun gut gebraucht werden. 

Ein paar Wolken am Horizont ziehen dennoch auf. So ist, nach Angabe der Notenbank, Spanien zum ersten mal seit etwa 15 Jahren in eine Rezession gerutscht. Die Auswirkungen auf die Finanz- und Realwirtschaft scheinen damit gerade ihren Anfang zu nehmen.