Wie onlinebasierte Anlagekonzepte Kunden überzeugen

Fintechs haben beim Kampf um Kunden oftmals die Nase vorn. Es ist nicht nur die Einfachheit, die Kunden von heute überzeugt. Kunden schätzen vor allem, wenn Fintechs die ausgetretenen Pfade der Banken verlassen. Es sind Begriffe wie „Robo Advisors“ oder „Crowdinvesting“, die seit einiger Zeit die Finanzbranche in Aufruhr bringen. Hinter manchen dieser Produkte stehen…


Fintechs haben beim Kampf um Kunden oftmals die Nase vorn. Es ist nicht nur die Einfachheit, die Kunden von heute überzeugt. Kunden schätzen vor allem, wenn Fintechs die ausgetretenen Pfade der Banken verlassen.

Es sind Begriffe wie „Robo Advisors“ oder „Crowdinvesting“, die seit einiger Zeit die Finanzbranche in Aufruhr bringen. Hinter manchen dieser Produkte stehen große Innovationen, manchmal handelt es sich aber auch nur um alten Wein in neuen Schläuchen. Kunden müssen von Fall zu Fall entscheiden, welches onlinebasierte Anlagekonzept auch wirklich einen Mehrwert bringt. Unterm Strich steht wie immer bei Investmententscheidungen das Zusammenspiel von Rendite und Risiko. Doch auf dem Weg dahin gibt es einige Argumente, die für innovative Lösungen sprechen und Kunden und Anbieter gleichermaßen glücklich machen.

Einfachheit als Schlüssel

Allen voran überzeugen onlinebasierte Anlagekonzepte oftmals mit ihrer Einfachheit: Statt einem Wust aus zahlreichen Produkten, die zudem schwer zu verstehen sind, haben sich Startups aus der Fintech-Branche seit jeher die Einfachheit auf die Fahnen geschrieben. Umfassende Portfolio-Lösungen auf ETF-Basis, wie beispielsweise easyfolio, tragen die Einfachheit schon im Namen. Solche Produkte zeichnen sich durch klare Regeln und größtmögliche Transparenz aus: So  sehen Kunden beispielsweise immer ganz genau, was in ihrem Portfolio steckt. Auch die Kosten sind, anders als bei herkömmlichen Bankprodukten, nicht nur im Verkaufsprospekt versteckt.
Auch im Bereich des Social-Trading sind gerade diejenigen Strategien am erfolgreichsten, die sich leicht nachvollziehen lassen. Die große Konkurrenz attraktiver Strategien sorgt beispielsweise bei wikifolio dafür, dass sich Trader immer mehr auf einzelne Nischen konzentrieren. Das macht die einzelnen Strategien transparenter und ermöglicht es Anlegern, die Lösungen passgenau dem eigenen Depot zu ergänzen.
Ohne das Medium wechseln zu müssen, können online-affine Selbstentscheider jederzeit mit wenigen Klicks investieren. Oftmals sind die Möglichkeiten zu investieren so geschickt mit interaktiven Selbst-Beratungs-Tools verzahnt, dass ein Investment im wahrsten Sinne des Wortes nur wenige Klicks entfernt ist.

Vertrauensvorschuss und niedrige Kosten

Ein weiteres bedeutendes Argument sind die Kosten. Im Vergleich zu klassischen Finanzdienstleistern fokussieren sich viele Fintechs auf ein spitzes Angebot für sehr spezifische Kundensegmente. Auf diesem Weg kann z.B. der traditionellen Vertrieb oder das aktives Asset-Management außen vor gelassen und die entsprechenden Kosten eingespart werden. Darüber hinaus müssen FinTechs keine großen über die Jahre gewachsenen Organisationen finanzieren. Kunden onlinebasierter Anlagelösungen empfinden es als fair, nur für wirklich wertschöpfende Aspekte des Angebots zu bezahlen. Wer dieser stetig wachsenden Kundengruppe ohne Vertriebsgerede gegenüber tritt, erhält einen Vertrauensvorschuss. Neben dem Vertrauensbonus, den Fintechs abseits der ausgetretenen Vertriebspfade kassieren, dienen niedrige Kosten auch als Argument gegenüber klassischen Anlagelösungen. Um auch nach Kosten mit einer Anlagelösung auf ETF-Basis konkurrieren zu können, muss sich jeder klassische Mischfonds strecken. Hinzu kommt, dass moderne Anlagekunden Finanzprodukte auch nachvollziehen wollen. Statt eines Mischfonds, der vorgibt, die komplexen Märkte beherrschen zu können, wollen immer mehr Kunden auf berechenbare Lösungen setzen, die mehr von klar definierten Regeln, denn von den Entscheidungen eines Fondsmanagers abhängig sind.

Informierte Selbstentscheider als wachsende Kundengruppe

Diese aufgeklärten Selbstentscheider wünschen sich auch nach ihrem Investment, detailliert informiert zu werden. Fintechs haben diesem Bedürfnis von Anfang an Rechnung getragen. Automatisierte Berichte gehen Kunden in regelmäßigen Abständen zu und informieren über den aktuellen Stand. Viele Fintechs pflegen darüber hinaus Blogs und treten auch auf diese Weise mit Kunden in Kontakt. Diese Kundenkommunikation jenseits der regulatorischen Fallstricke der Wertpapierprospekte ist es, die viele Kunden schätzen. Individuell aufbereitete Berichte und Informationen auch jenseits der nackten Zahlen zeichnen die Online-Auftritte vieler onlinebasierter Anlagekonzepte aus.
Die Finanzbranche tut gut daran, der wachsenden Kundengruppe der informierten Selbstentscheider gerecht zu werden. Innovative Fintechs setzen hinsichtlich Information, Transparenz und Kosten bereits heute Standards. Von der Selbstgefälligkeit der Finanzbranche, wie sie zumindest bis zur Krise herrschte, werden sich diese Kunden nicht mehr blenden lassen. Der Schlüssel zu Kundenwachstum liegt in der Einfachheit – sei es auf Ebene der Produkte als auch bei den Dienstleistungen rundherum. Online-Angeboten wird dabei eine stetig wachsende Bedeutung zukommen.

Bildnachweis: brainpencil via istockphoto.de

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