Wirtschaftskriminalität als Bestandteil des Risikomanagements

Roundtable-Diskussion des International Bankers Forum (IBF) zum Thema Betrug, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung Wirtschaftskriminalität als Bestandteil des Risikomanagements Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass jedes Jahr bis zu 1,5 Billionen US-Dollar an „schmutzigem Geld“ gewaschen werden. Dies sind etwa zwei bis fünf Prozent der weltweiten Wertschöpfung. Die Gelder stammen vor allem aus dem Bereich der organisierten Kriminalität.…


Roundtable-Diskussion des International Bankers Forum (IBF) zum Thema Betrug, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung
Wirtschaftskriminalität als Bestandteil des Risikomanagements
Der Internationale Währungsfonds (IWF) schätzt, dass jedes Jahr bis zu 1,5 Billionen US-Dollar an „schmutzigem Geld“ gewaschen werden. Dies sind etwa zwei bis fünf Prozent der weltweiten Wertschöpfung. Die Gelder stammen vor allem aus dem Bereich der organisierten Kriminalität. Allerdings haben sich deren Strukturen in den vergangenen Jahrzehnten gravierend geändert: Die streng hierarchischen, fast archaischen Organisationen (wie die Mafia/Cosa Nostra, die Chinesischen Triaden oder der Japanische Yakusa) verlieren an Bedeutung. Stattdessen wandeln sich die Organisation hin zu flexibel arbeitenden Netzwerkstrukturen mit Spezialisten für Logistik, Rechtsberatung, Geldwäsche etc. Interessanterweise spiegelt sich der Trend in der „normalen“ Wirtschaft, die ja ebenfalls zunehmend auf Netzwerke, flexible Kooperationen, Telearbeit und Outsourcing setzt, damit auch im Bereich der organisierten Kriminalität wider. Die Treiber für diese neue Struktur sind vor allem verminderte Grenzkontrollen, der globale Handel sowie   derne Kommunikations- und Transportmittel. Während Regulierungsmaßnahmen in Bereichen wie Eigenmittel, Marktverhalten und Risikomanagement inzwischen vermehrt einer Kosten-Nutzen-Betrachtung unterzogen werden und somit neue Regulierungsbestrebungen mit Vorsicht angegangen werden, sind bei der Geldwäscheprävention und Bekämpfung der Terrorismusfinanzierung diesbezüglich nur verhaltene Bemühungen seitens der Aufsichtsbehörden, des Gesetzgebers und internationaler Organisationen zu erkennen. Geldwäsche- und Terrorismusexperten kritisieren, dass die Kleinen möglicherweise im Netz hängen bleiben, die großen Fische hingegen heute ganz andere Möglichkeiten nutzen, um Bargeld in den Bankenkreislauf einzubringen.

Zum Thema „Betrug, Geldwäsche, Terrorismusfinanzierung" hat das International Bankers Forum e. V. (IBF), Deutschlands größter privater Berufsverband des Bankgewerbes, u.a. Dirk Mohrmann (Chairman World Compliance, Miami), Dr. Henning Herzog (Direktor des Institute Risk & Fraud Management der Steinbeis-Hochschule, Berlin) und Dr. Joachim Kaetzler (Themenführer der AG Geldwäsche, Transparency International Deutschland e.V.) zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Im Folgenden veröffentlichen wir hierzu einige Ausschnitte.

http://www.risiko-manager.com/IBF-RM_05-2007.pdf