BANKINGNEWS: Herr Franke, Ende September veröffentlichte der Bundesverband der deutschen Genossenschaftsbanken (BVR) eine Studie zu den Auswirkungen der Regulatorik bei kleinen und mittelgroßen Banken. Wo sehen Sie die Herausforderungen für die Genossenschaftsbanken in Ihrem Geschäftsgebiet in den nächsten Jahren?
Franke: Allgemein kann man sagen, dass permanente Veränderungen im Markt, steigender Wettbewerbsdruck und nicht zuletzt eine zunehmende Regulierung, die Banken vermehrt vor neue Herausforderungen stellen werden. Die steigenden regulatorischen Anforderungen für Volks- und Raiffeisenbanken zeigen sich insbesondere in den Bereichen Meldewesen, IT und Anlegerschutz. Das belegt auch die neue Studie des BVR: Besonders kleine und mittlere Institute werden überproportional belastet und das Verhältnis von Regulierungskosten zu Bankgröße ist ungünstiger, als bei systemrelevanten Kreditinstituten. Hier heißt es für die Banken, sich zukunftsorientiert aufzustellen.
Herr Franke, wie unterstützt der Genossenschaftsverband die Volksbanken Raiffeisenbanken bei der Bewältigung dieser Herausforderungen?
Als interdisziplinärer Dienstleister bietet der Genossenschaftsverband seinen Mitgliedern und Kunden ein breites Angebot an Leistungen – immer mit dem Ziel die Wünsche und Bedürfnisse der Mitglieder in den Mittelpunkt zu stellen. Die unterschiedlichen Leistungsangebote aus den Bereichen Prüfung, Beratung, Bildung und Interessenvertretung sind gut miteinander verzahnt, um so das beste Ergebnis für unsere Mitglieder und Kunden zu erzielen.
Der Genossenschaftsverband hat also einen eigenen Bildungsträger (die GenoAkademie) für die angeschlossenen Volks- und Raiffeisenbanken. Frau Senne, Sie sind Produktverantwortliche im Bereich Rechnungswesen. Wie genau sehen denn Ihre Bildungsangebote für das Meldewesen aus?
Wir haben zwei Entwicklungswege für Neueinsteiger oder Vertreter im Bereich Meldewesen konzipiert. Da wir in den Banken oft eine Trennung des Meldewesens in die Meldungen im Zusammenhang mit dem Kreditmeldewesen und alle anderen Meldungen (z.B. LCR-Meldung) beobachten, sind auch unsere Entwicklungswege dementsprechend aufgestellt. Zudem bieten wir jährlich eine Fachtagung Meldewesen an, auf der sich alle Meldeverantwortlichen über aktuelle Themen informieren und aus unserer Prüfungsabteilung erfahren, welche Themen in diesem Jahr diejenigen mit den größten Herausforderungen waren.
Was sagen denn die Teilnehmer zu den Entwicklungswegen?
Wir haben bereits um die 50 zertifizierten Meldewesenexperten ausgebildet und das Feedback war durchaus positiv. Die Teilnehmer bekommen die Grundlagenkenntnisse vermittelt, um die Meldungen in ihrer Bank entweder allein oder unterstützend korrekt abgeben zu können. Zusätzlich spielen auch die praktischen Erfahrungen eine große Rolle, die die Mitarbeiter natürlich nur in der täglichen Arbeit in ihrer Bank erlangen können. Aber um den Grundstein für eine erfolgreiche Ausbildung zu legen, sind unsere Bildungsangebote durchaus sehr gut geeignet.
Können eigentlich alle Banken diese Angebote nutzen?
Natürlich ist bei uns jeder herzlich willkommen. Allerdings gilt bei diesem speziellen Thema die kleine Einschränkung, dass die Nutzung der Software und des Rechenzentrums einen Einfluss auf die operative Meldung haben. Aus diesem Grund werden zunächst alle Volks- und Raiffeisenbanken, Spardabanken, PSD-Banken und Privatbanken, die ebenfalls dem Rechenzentrum Fiducia & GAD IT AG angeschlossen sind, angesprochen. Natürlich sind aber für alle anderen Banken die theoretischen Grundlagen die gleichen und alle Meldewesenverantwortlichen in den Banken können von unserem Angebot profitieren.
